Pneumologie 2016; 70 - P165
DOI: 10.1055/s-0036-1572302

Einfluss eines löslichen IGF-Rezeptor Konstruktes auf Proliferation, Migration und Invasion von H1299-Lungentumorzellen

J Schiffner 1, H Kuhn 1, H Wirtz 1
  • 1Department Innere Medizin, Abt. Pneumologie, Universitätsklinikum Leipzig AöR

Einleitung: Das Insulin/Insulin-like Growth Factor (IGF) System spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und der Progression von verschiedenen Tumoren. Aus diesem Grund ist die Beeinflussung dieses Systems Ziel neuer Ansatzpunkte für die Tumortherapie.

In unserer Studie sollte untersucht werden, inwieweit die Hemmung von IGF durch einen modifizierten IGF-Rezeptor das Wachstum, die Migration und Invasion von Tumorzellen beeinflusst.

Material und Methoden: Für unsere Versuche verwendeten wir die NSCLC (non small cell lung cancer) Zelllinie H1299. H1299-Zellen wurden stabil mit einem Vektor transfiziert, der eine lösliche Variante des IGF-Rezeptors produziert. Anschließend bestimmten wir die Proliferation, die Migration (mittels Transwells) und die Invasion dieser Zellen. Bei der Bestimmung der Invasion wurde das Auswandern von Zellen aus einer Sphere in ein Kollagen-Gel ermittelt. Weiterhin bestimmten wir die Freisetzung der Enzyme MMP-1 und TIMP-1 mittels ELISA.

Ergebnisse: Unsere Ergebnisse zeigten, dass die Expression des löslichen IGF-Rezeptors das Wachstum der Tumorzelle nicht beeinflusst. Dagegen zeigten sich signifikante Unterschiede sowohl bei der Migration, als auch bei der Invasion. Die Produktion des IGF-Rezeptors führte zu einer Verminderung der Migration und der Invasion der Tumorzellen im Vergleich zu Tumorzellen, die mit einem Kontrollvektor transfiziert worden waren. Weiterhin wurde eine verminderte Freisetzung von MMP-1 in den mit dem IGF-Rezeptor transfizierten Zellen gemessen, was eine mögliche Ursache für die verminderte Invasion sein könnte. Bei TIMP wurden keine Unterschiede ermittelt.

Zusammenfassung: Unsere Untersuchungen zeigten, dass die Expression des löslichen IGF-Rezeptors ein signifikant vermindertes Migrations- und Invasionsverhalten bei H1299-Lungentumorzellen verursacht. Ein Einfluss auf das Zellwachstums konnte nicht festgestellt werden. Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob dieser Ansatz therapeutisch nutzbar ist..