Pneumologie 2016; 70 - P186
DOI: 10.1055/s-0036-1572227

Pulmonale Filariose als seltene Ursache einer chronischen Pneumonie

G Paul 1, A Kempa 1, A Bosse 2, W Zoller 1
  • 1Allgemeine Innere Medizin, Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital
  • 2Institut für Pathologie, Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital

Ein 51-jähriger Mann nigerianischer Herkunft stellte sich aufgrund von Fieber bis 40 °C, allgemeinem Schwächegefühl, linksthorakalen Schmerzen und Gliederschmerzen rezidivierend vor. Für Verwandtenbesuche reist der Patient mehrmals im Jahr nach Nigeria. Eine Malaria wurde mehrfach mittels Ausstrich ausgeschlossen. Laborchemisch zeigten sich jeweils deutlich erhöhte Infektparameter, nur zum Teil mit relativer Eosinophilie. CT-morphologisch war ein chronisches Infiltrat im linken Unterlappen nachweisbar. Histologisch präsentierte sich nach transbronchialer Biopsie eine chronisch fibrosierende, unspezifische Pneumonie. Trotz mehrfacher antibiotischer Therapie wurde der Patient 6 Monate später nochmalig mit gleicher Symptomatik vorstellig. Im CT-Thorax zeigte sich ein unveränderter Befund, weshalb man sich zur histologischen Sicherung mittels CT-gesteuerter Punktion entschied. Pathohistologisch zeigte sich eine ausgeprägt granulomatöse Entzündung, mit zum Teil hyalinisierten Strukturen und wenig amorphem Material. Letztlich ist die Pathohistologie gut passend zu einer pulmonalen Filariose. Übereinstimmend hierzu zeigte sich in der abgenommen Filarienserologie ein zweifach positiver Befund. Somit konnte die Diagnose einer pulmonalen Filariose als Ursache für ein chronisch pulmonales Infiltrat bestätigt werden.