Pneumologie 2016; 70 - P153
DOI: 10.1055/s-0036-1572215

Ventil-Dislokation nach endoskopischer Volumenreduktion

M Martinelli 1, C Gogoll 1, M Derwahl 1
  • 1Klinik für Innere Medizin, Abt. für Pneumologie und Beatmungsmedizin, St. Hedwig Krankenhaus Berlin

Einleitung: Bei Patienten mit schwerer Lungenüberblähung infolge eines Lungenemphysems kann die endobronchiale Lungenvolumenreduktion mit Ventilen zu einer klinisch-funktionellen Besserung führen. Komplikationen sind selten, müssen jedoch gut kommuniziert werden. Zu den häufigeren Komplikationen zählen eine Exazerbation der COPD, der Pneumothorax und auch die Migration eines Ventils.

Kasuistik: Wir berichten über eine 57-jährige Patientin mit COPD (FEV1 22%) und Lungenüberblähung (RV% TLC 76%, RV 258 vom Soll) bei der nach entsprechender Evaluation 3 Ventile (1x Zephyr EBV 5, 2x Zephyr EBV 4,0) komplikationsfrei in den linken Unterlappen platziert wurden. Klinisch zeigte sich eine deutliche Besserung der Dyspnoe (MRC prae 2/post 0), funktionell jedoch nur eine gering rückläufige Lungenüberblähung (RV% TLC 54, RV 254% vom Soll). Der 6-Min-Gehtest besserte sich diskret (+ 20 m). 3 Wochen später erfolgte eine erneute stationäre Aufnahme wegen einer Infektexazerbation. Konventionell radiologisch fand sich die erwartete Unterlappenatelektase links, radiologisch kein Pneumothorax, kein flächenhaftes Infiltrat. Lungenfunktionell fand sich ein unveränderter Befund, bei klinisch jedoch dramatischer Verschlechterung. Die Nativ-Thorax-CT zeigte ein disloziertes Ventil mit Aspiration in den Bronchus Intermedius. Es erfolgte umgehend eine Bronchoskopie mit problemloser Bergung des Ventils, nachfolgend sofortige Besserung der Beschwerden. Später wurde ein neues Ventil in den linken Unterlappen (S 10) replatziert.

Schlussfolgerung: Die endoskopische Volumenreduktion bei schwerer COPD ist eine sichere mittlerweile gut eingeführte Methode. Die Komplikationen sind selten und wie in dem hier beschriebenen Fall mit Migration eines Ventils gut zu beherrschen.