Pneumologie 2016; 70 - P62
DOI: 10.1055/s-0036-1572020

Ein neuartiges Studiendesign mit Magnetresonanz-Bildgebungsverfahren zur Untersuchung des Effekts der Indacaterol/Glycopyrronium Fixdosiskombination auf die kardiale Funktion bei COPD Patienten: die CLAIM-Studie

J Hohlfeld 1, H Biller 1, I Hagedorn 2, D Berliner 3, J Bauersachs 3, T Welte 4, J Vogel-Claussen 5
  • 1Klinische Atemwegsforschung, Fraunhofer Item
  • 2Novartis Pharma GmbH
  • 3Klinik für Kardiologie und Angiologie, Medizinische Hochschule Hannover
  • 4Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover
  • 5Klinik für Radiologie, Medizinische Hochschule Hannover

Einleitung: COPD Patienten (Pat.) leiden oft zusätzlich an einer kardiovaskulären Erkrankung und haben somit ein deutlich erhöhtes Mortalitätsrisiko. Insbesondere wird die Co-Existenz von COPD und Herzinsuffizienz mit einem reduzierten linksventrikulären (LV) enddiastolischen Volumen als häufige klinische Beeinträchtigung beschrieben. Derzeit wird ein erhöhter intrathorakaler Druck aufgrund der Überblähung der Lunge bei COPD als wichtiger Grund für eine reduzierte LV-Vorlast und somit einer LV-Dysfunktion diskutiert. Die Therapie mit der Indacaterol/Glycopyrronium (IND/GLY) Fixdosiskombination hat bereits erfolgreich gezeigt, die Überblähung bei COPD Pat. effektiv reduzieren zu können. Allerdings sind bisher die Effekte einer dualen Bronchodilatation auf die Herzfunktion unklar.

Methodik: In diese monozentrische, doppelblinde, Cross-Over-Studie werden 62 COPD Pat. mit mindestens moderater Atemwegsobstruktion sowie Überblähung der Lunge (RV > 135% vom Soll) auf 1xtgl. IND/GLY (110/50 µg) für 2 Wochen, gefolgt von 2 Wochen 1xtgl. Placebo oder vice versa randomisiert. Vor jeder Behandlungsperiode wird die bestehende COPD-Therapie ausgewaschen. Um die kardio-pulmonale Funktion umfassend zu untersuchen, werden klinisch etablierte und innovative Untersuchungsmethoden, wie z.B. Gas-gestützte Magnetresonanz-Bildgebung (MRI) verwendet. So wird das LV-enddiastolische Volumen nach 2 Behandlungswochen als primärer Endpunkt und weitere Herz- sowie Lungenfunktionsparameter als sekundäre Endpunkte untersucht. Darüber hinaus werden regionale Lungenventilation und pulmonaler Blutfluss mittels MRI, kardiale Dysfunktion mittels Echokardiografie, Dyspnoe und Gesundheitszustand sowie körperliche Aktivität explorativ erfasst.

Schlussfolgerung: Diese mechanistische Studie wird die Effekte des dualen Bronchodilatators IND/GLY über eine Verbesserung der Lungenfunktion hinaus zeigen und die mögliche Rolle im Rahmen einer erfolgreichen Behandlung einer kardial-morbiden COPD-Population klären.