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DOI: 10.1055/s-0036-1571963
Schlafassoziierte Atmungsstörungen als Komorbidität der COPD
Hintergrund: Die Häufigkeit der obstruktiven Schlafapnoe in der Allgemeinbevölkerung wird mit 5 – 20% angegeben, die der COPD mit 5 – 10%. Nicht nur COPD-bedingte nächtliche Hypoventilationsphasen, sondern auch OSAS-bedingte Apnoen und Hypopnoen gehören zu den schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) im COPD-Kollektiv. Patienten mit COPD und OSAS bilden das Overlap-Syndrom.
Fragestellung: Das Ziel der vorliegenden Studie besteht in der Schätzung der geschlechtsspezifischen Prävalenz schlafassoziierter Atmungsstörungen bei Patienten mit COPD unterschiedlicher Schweregrade.
Patienten und Methoden: Es wurden Daten aus der GaniMed-COPD (Greifswald Approach to Individualized Medicine) Studie analysiert. Die Datenerhebung erfolgte von Januar 2013 bis Juni 2014. Insgesamt wurden 102 Patienten (36 [35,3%] Frauen) im Alter von 32 bis 84 Jahren (MW 66 ± 10) mit COPD unterschiedlicher Schweregrade eingeschlossen. Neben einem komplexen Untersuchungsprogramm, einschließlich Spirometrie, Bodyplethysmografie und Diffusionsmessung sowie transthorakaler Echokardiografie, wurden die Patienten einer kardiorespiratorischen Polysomnografie unterzogen.
Ergebnisse: Es zeigte sich bei 49 (48,0%) Patienten ein Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) < 5, bei 34 (33,3%) Patienten ein 5 ≤ AHI ≤15 und bei 19 (18,6%) Patienten lag der AHI > 15. Bei den weiblichen Studienteilnehmern lag der Anteil der Patienten mit AHI > 15 bei 8,3%, bei den männlichen bei 24,2%. Es konnte ein Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer COPD und dem Auftreten obstruktiver Atmungsstörungen im Schlaf gezeigt werden. Schlussfolgerungen: Die Prävalenz der therapiebedürftigen, polysomnographisch gesicherten obstruktiven Schlafapnoe insbesondere bei männlichen Patienten mit COPD erscheint hoch. Die Bedeutung des COPD Schweregrades, der klinischen Symptomatik, von Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index und anderen Einflussfaktoren wird in diesem Zusammenhang analysiert.