Z Geburtshilfe Neonatol 2015; 219 - P05_8
DOI: 10.1055/s-0035-1566623

Zusammenhang von präpartalem HbA1c, BMI und peripartalem Outcome

A Neuhoff 1, F Fornoff 1, F Louwen 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Frankfurt, Geburtshilfe, Frankfurt, Germany

Hypothese: Die Höhe des BMI und des präpartal erhobenem HbA1c korreliert mit einer erhöhten Rate an sekundären Sectiones, Geburtseinleitungen und Übertragungen.

Methodik: Es handelt sich um eine monozentrische, anonymisierte Datenanalyse von Patientinnen mit Einlingsgravidität mit einem HbA1c gemessen ≤28 Tage vor Entbindung und einem zu Beginn der Schwangerschaft gemessenen BMI, die in einem Zeitraum von zwei Jahren (01.01.2011 – 31.12.2012) in der Universitätsfrauenklinik Frankfurt am Main entbunden haben. Ausgewertet wurden HbA1c, BMI und Häufigkeit der sekundären Sectiones, Übertragungen und Geburtseinleitungen.

Ergebnis: Es wurden im Erhebungszeitraum insgesamt 1636 Frauen in die Studie eingeschlossen. Bei 249 Patientinnen konnte ein Gestationsdiabetes (GDM) nachgewiesen werden. Diese hatten im Durchschnitt einen BMI von 26,93 und ein HbA1c von 5,52%. 1387 Patientinnen hatten keinen GDM und einen durchschnittlichen BMI von 23,57 und einen HbA1c von 5,46%. Im Vergleich der beiden Gruppen war die Rate an sekundären Sectiones (23,29% vs. 23,40%) gleich, eine erhöhte Einleitungswahrscheinlichkeit wurde bei den Patientinnen mit GDM (23,75% vs. 16,15%) gemessen. Im Vergleich der Patientinnen mit einem BMI von > 30 mit Patientinnen mit BMI < 25 jeweils ohne GDM, zeigte sich insgesamt eine erhöhte Rate an sekundären Sectiones (21,62% vs. 33,33%) sowie Einleitungen (14,61% vs. 20,1). In der Auswertung der Patientinnen mit GDM jeweils mit BMI > 30 und HbA1c: 5,69% und BMI < 25 sowie HbA1c: 5,45% war ebenfalls die Zahl der sekundären Sectiones mit 35,09% gegenüber 20,0% erhöht. In Gegenüberstellung der Gruppe der Patientinnen mit GDM, erhöhtem HbA1c und BMI > 30 und ohne GDM, niedrigerem HbA1c und BMI < 25 war die Anzahl von sekundären Sectiones mit 35,09% vs. 21,62% erhöht, Einleitungen wurden in 21,05% vs. 14,61% durchgeführt.

Schlussfolgerung: Bei Patientinnen mit einem GDM, erhöhtem HbA1c sowie BMI > 30 wurden häufiger sekundäre Sectiones und Geburtseinleitungen durchgeführt.