Z Geburtshilfe Neonatol 2015; 219 - FV09_4
DOI: 10.1055/s-0035-1566508

Beurteilung der längsventrikulären Funktion bei Zwillingen mit feto-fetalem Transfusionssyndrom vor und nach der Lasertherapie

JU Ortiz 1, 2, F Crispi 1, R Yamamoto 1, N Masoller 1, E Eixarch 1, SM Lobmaier 1, 2, KTM Schneider 2, JM Martinez 1, E Gratacós 1
  • 1BCNatal – Barcelona Center for Maternal-Fetal and Neonatal Medicine (Hospital Clínic and Hospital Sant Joan de Deu), IDIBAPS, University of Barcelona, and CIBER-ER, Barcelona, Spain
  • 2Frauenklinik und Poliklinik des Klinikums rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany

Fragestellung: Das feto-fetale Transfusionssyndrom (FFTS) stellt eine schwere hämodynamische Veränderung für beide Zwillinge dar. Die meisten Studien zeigen nur beim Akzeptor Herzfunktionsstörungen. Allerdings könnten neue Techniken zusätzliche Erkenntnisse bezüglich der Herzfunktion sowohl beim Akzeptor als auch beim Donor bringen. Mitral und tricuspid annular plane systolic excursion (MAPSE und TAPSE) sind einfache Methoden, um die längsventrikuläre Funktion einzuschätzen. Unser Ziel war es, MAPSE und TAPSE bei Zwillingen mit FFTS vor und nach der Lasertherapie zu messen.

Methodik: Eine prospektive Studie wurde durchgeführt. 24 Zwillingspaare mit FFTS wurden innerhalb von 24h vor und innerhalb von 48h nach der Lasertherapie untersucht. 13 Zwillingspaare von normalen monochorialen diamnioten Geminigraviditäten wurden als Kontrollgruppe eingeschlossen. MAPSE und TAPSE wurden in einem apikalen beziehungsweise basalen Vier-Kammer-Blick gemessen. Das M-Mode wurde am lateralen Klappenring positioniert und die Distanz zwischen der Endsystole und der Enddiastole wurde in mm gemessen.

Ergebnis: Die präoperativen MAPSE- (Kontolle 3,6 ± 1,3 mm vs. Donor 2,7 ± 0,8 mm vs. Akzeptor 2,8 ± 0,9 mm; p < 0,001) und TAPSE-Messungen (Kontrolle 4,4 ± 1,5 mm vs. Donor 3,3 ± 1 mm vs. Akzeptor 3,6 ± 1,1 mm; p < 0,001) bei beiden FFTS-Zwillingen waren signifikant niedriger als die von der Kontrollgruppe. Bereits in den Stadien I-II nach Quintero zeigten sich statistisch signifikante Veränderungen, wobei diese in den Stadien III-IV ausgeprägter waren. MAPSE- und TAPSE-Messungen blieben unverändert 48h nach der Lasertherapie.

Schlussfolgerung: Akzeptor und Donor zeigten eine verminderte globale längsventrikuläre Funktion. Diese Veränderungen kamen bereits in frühen FFTS-Stadien vor und persistierten 48h nach der Lasertherapie.