Zentralbl Chir 2015; 140 - FV7
DOI: 10.1055/s-0035-1559932

Die 30- und 90-Tage Mortalität nach anatomischen Lungenresektionen

AE Frick 1, S Frese 1, M Graff 1, W Klemm 1, G Leschber 1
  • 1Evangelische Lungenklinik Berlin Buch

Zielsetzung:

Die operative Therapie für Lungenresektionen ist in spezialisierten Lungenzentren mit einer niedrigen 30-Tage Mortalität assoziiert, wobei die Literatur zeigt dass eher die 90-Tage Mortalität ein verlässlicherer Faktor zur Einschätzung des operativen Risikos ist. Das Ziel dieser retrospektiven Studie war die Evaluierung der 30- und 90-Tage Mortalität von Patienten nach Lungenresektionen in einem zertifizierten Lungenkrebszentrum.

Methoden:

Alle Patienten, die von September 1998 bis Dezember 2013 eine anatomische Lungenresektion (Segmentresektion, Lobektomie, Manschettenoperation, Pneumonektomie oder erweiterte Resektionen) erhielten, wurden eingeschlossen.

Ergebnis:

Insgesamt wurden 2242 Patienten mit Lungenkarzinom operiert. Davon wurden 106 Segmentresektionen, 1638 Lobektomien, 312 Manschettenoperationen, 43 Pneumonektomien und 143 erweiterte Resektionen durchgeführt. Insgesamt betrug die 30-Tage Mortalität 1,5% (34 Pat.) und die 90-Tage Mortalität 3,4% (76 Pat.). Die 30- und 90-Tage Mortalität lag bei den Segmentresektionen bei 0% und bei 1,9% (2 Pat.). Bei Patienten mit einer Lobektomie lag die 30- und 90-Tage Mortalität jeweils bei 1,2% (20 Pat.) und bei 2,9% (48 Pat.). Bei den Manschettenoperationen lag die 30- und 90-Tage Mortalität bei 2,5% (8 Pat.) und 4,8% (15 Pat.). Bei Patienten mit einer Pneumonektomie betrug die 30- und 90-Tage Mortalität jeweils 0% und 2,3% (1 Pat.). Bei den Patienten, die erweiterte Lungenresektionen erhielten, lag die 30- und 90-Tage Mortalität bei 4,2% (6 Pat.) und bei 7% (10 Pat.).

Zusammenfassung:

Obwohl insgesamt niedrig, lag die 90-Tage Mortalität deutlich über der 30-Tage Mortalität. Sie könnte damit einen besseren Faktor zur Evaluierung des operativen Risikos der anatomischen Lungenresektionen darstellen.