Diabetologie und Stoffwechsel 2015; 10 - P234
DOI: 10.1055/s-0035-1549740

Blutzuckerkontrolle und akute Komplikationen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes (T1D): die weltweite TEENS-Studie

L Laffel 1, C Domenger 2, V Pilorget 3, C Candelas 3, T Danne 4, M Phillip 5, C Mazza 6, B Anderson 7, R Hanas 8, S Waldron 9, R Beck 10, C Mathieu 11
  • 1Joslin Diabetes Center, Boston, United States
  • 2Sanofi, Paris, France
  • 3Sanofi, Chilly Mazarin, France
  • 4Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover, Germany
  • 5Schneider Children's Medical Center of Israel, Petah Tikva, Israel
  • 6Hospital de Pediatría J P Garrahan, Buenos Aires, Argentina
  • 7Baylor College of Medicine, Houston, United States
  • 8Gothenburg University, Gothenburg, Sweden
  • 9Hosted by West Midlands Strategic Clinical Network, Birmingham, United Kingdom
  • 10Jaeb Center for Health Research, Tampa, United States
  • 11University Hospitals (UZ), Leuven, Belgium

Hintergrund: Optimale Blutzuckerkontrolle ist für viele Patienten mit Typ-1-Diabetes schwierig. TEENS ist eine internationale Querschnittstudie mit dem Ziel, Ansätze zur Optimierung der glykämischen Kontrolle zu identifizieren.

Methoden: 219 Studienzentren in 20 Ländern sammelten Daten aus Patienteninterviews, medizinischen Berichten und Eltern- oder Patientenbefragungen in drei Altersgruppen: Kinder (8 – 12 Jahre, n = 1724), Jugendliche (13 – 18 Jahre; n = 2854) und junge Erwachsene (19 – 25 Jahre; n = 1382). HbA1c wurde einheitlich mittels A1cNow™ gemessen. Die HbA1c-Zielwerte wurden auf < 7,5% für Patienten ≤18 Jahre bzw. < 7,0% für Erwachsene festgelegt.

Ergebnisse: Die mediane Zeit seit der Diabetes-Diagnose betrug 6,1 Jahre. Der mittlere HbA1c-Wert betrug 8,5 ± 1,8% und 28% aller Patienten erreichten ihren Zielwert (Kinder 32%, Jugendliche 29% Erwachsene 19%). Insgesamt berichteten 5,9% aller Patienten eine diabetische Ketoazidose in den letzten 3 Monaten (Kinder 5,6%, Jugendliche 5,7%, Erwachsene 6,6%). Schwere Hypoglykämien mit Anfällen/Bewusstlosigkeit wurden von 2,7% der Patienten berichtet (Kinder 2,5; Jugendliche 2,2%; Erwachsene 4,1%).

Die Inzidenz diabetischer Ketoazidosen war in allen Altersgruppen höher bei Patienten, die ihren HbA1c-Zielwert nicht erreichten. Mikroalbuminurie, behandlungsbedürftige Retinopathie und Neuropathie waren am häufigsten bei Erwachsenen oberhalb des HbA1c-Zielwertes. Die multivariate Analyse zeigte, dass das Auftreten einer diabetischen Ketoazidose (OR 0,53 [95% CI 0,39; 0,73] und Symptome einer diabetischen Neuropathie (OR 0,47 [95% CI 0,34; 0,66] statistisch signifikant mit nicht erreichten HbA1c-Zielwerten assoziiert waren (p < 0,001).

Schlussfolgerung: In der TEENS-Studie war ein Trend zu akuten Komplikationen bei Patienten mit erhöhtem HbA1c-Wert zu beobachten. Dass etwa zwei Drittel der Studienteilnehmer mittlere HbA1c-Werte oberhalb ihres Zielwertes aufwiesen unterstreicht den Bedarf an weiteren Verbesserungen.