Pneumologie 2015; 69 - A34
DOI: 10.1055/s-0035-1548664

Einfluss von Koffein auf das exhalierte Stickstoffmonoxid (eNO) bei lungengesunden Probanden

E Marek 1, O Hagemeyer 1, M Ulbrich 1, V van Kampen 1, R Merget 1, T Brüning 1
  • 1Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA), Bochum

Einleitung: Bei arbeitsmedizinischen Begutachtungen findet die Messung des exhalierten Stickstoffmonoxids (eNO) unter anderem bei arbeitsplatzbezogenen Provokationstests statt. Bei lungengesunden Probanden werden in der Literatur widersprüchliche Angaben über Wirkungen von Koffein bezüglich Lungenfunktionsparametern und eNO aufgezeigt. Ziel dieser Untersuchung war festzustellen, wie sich diese Parameter nach einmaliger Koffeingabe bei lungengesunden Probanden verhalten.

Material und Methoden: Eingeschlossen wurden lungengesunde Nichtraucher (12 Frauen und 12 Männer) im Alter zwischen 20 – 52 Jahre. eNO, Lungenfunktion (Bodyplethysmografie, Spirometrie, nach ATS-Kriterien), Herzfrequenz (Hf) und Blutdruck (RR) vor (t0), direkt nach Trinken von 170 mg Coffein (innerhalb von 10 Minuten) (t0), sowie 30 min. (t2), 60 min. (t3) und 120 min. (t4) bestimmt: eNO wurde mit unterschiedlichen Flüssen bestimmt: 50 und 300mL/s (NIOX Flex, Aerocrine, Schweden).

Ergebnisse: eNO, Lungenfunktion, Herzfrequenz und Blutdruck zeigten keine statistisch signifikanten Änderungen. Bei den Frauen zeigte sich allerdings eine stärker ausgeprägte Schwankungsbreite bei den untersuchten Parametern.

Diskussion: Die Aufnahme von 170 mg Koffein beeinflusst bei Lungengesunden weder eNO noch die Lungenfunktion über einen Zeitraum von 2 Stunden. Bei der arbeitsmedizinischen Begutachtung kann daher bei Lungengesunden ein Einfluss von Kaffeegenuss auf das Untersuchungsergebnis nicht angenommen werden. Ob dieses auch bei Patienten mit obstruktiven Atemwegserkrankungen gilt, wird derzeit untersucht.