Rofo 2014; 186 - VO304_4
DOI: 10.1055/s-0034-1373338

Flow Diverter Therapie von Dissektionsaneurysmen des V4 Abschnittes: Behandlungsergebnisse und Langzeit Follow-Up

T Struffert 1, S Kloska 1, T Engelhorn 1, P Gölitz 1, S Lang 1, A Dörfler 1
  • 1Universität Erlangen-Nürnberg, Abteilung für Neuroradiologie, Erlangen

Zielsetzung:

Dissektionsaneurysmen des V4 Abschnittes zeigen eine hohe Morbidität und Mortalität. Die Therapie der Wahl ist derzeit noch umstritten. Wir berichten unsere Behandlungsergebnisse bei Flow Diverter Therapie.

Material und Methodik:

In einer retrospektiver Analyse wurden alle Patienten seit Dezember 2009 aufgearbeitet. Follow-Up wurde mittels DSA (6 Monate nach Therapie) sowie mit minimal invasiver Flachdetektor CTA (FD-CTA) (3, 6, dann alle 12 Monate) durchgeführt. Die Aneurysmen wurden mittels der Kamran Klassifikation beurteilt.

Ergebnisse:

Seit Dezember 2009 wurden 14 Patienten (6 Männer, 8 Frauen, Alter 58 +/- 11 Jahre, 3 Pat. akute SAB) mittels Flow Diverter (11 V4 rechts, 3 V4 links) behandelt. Bei 2 Patienten (akute SAB) wurden zusätzlich auch Coils verwendet. Das Follow-Up liegt zwischen 3 und 45 Monaten. Ein Patient verstarb an der akuten SAB. In 9 Fällen war das Aneurysma nach 3 Monaten verschlossen (Kamran 4). In 3 Fällen war das Aneuyrsma nach 3 bzw 6 Monaten noch nicht verschlossen (Kamran 1). Bei einer Patientin steht die erste Follow-Up Untersuchung noch aus. Komplikationen (Thrombembolie, Aneurysmaruptur unter Therapie oder später, Thrombose des Flow Diverters, Rekanalisation des Aneurysmas im Verlauf) waren nicht festzustellen. Ein Flow Diverter zeigte eine geringe, hämodynamisch nicht relevante Einengung des Lumens, a.e. durch Initimahyperplasie.

Schlussfolgerungen:

Flow Diverter Therapie von V4 Dissektionsaneurysmen ist sicher und einfach unter Erhaltung des V4 Abschnittes durchführbar. Die Aneurysmen sind in 75% der Fälle nach etwa 3 Monaten verschlossen. Die FD-CTA zeigt den Verschluss des Aneurysmas sowie das Lumen des Flow Diverters zuverlässig und kann als minimal invasive Methode zum Follow-Up empfohlen werden.

E-Mail: tobias.struffert@uk-erlangen.de