Rofo 2014; 186 - VO313_2
DOI: 10.1055/s-0034-1373074

Einfluss von Stent Design und Protektionssystemen auf das Outcome der Stent-Angioplastie von Karotisstenosen – Ergebnisse der Carotid Stenting Trialists' Collaboration (CSTC)

F Wodarg 1, PA Ringleb 2, WP Mali 3, G Fraedrich 4, G Chatellier 5, JP Becquemin 6, MM Brown 7, A Algra 8, JL Mas 9, O Jansen 1, LH Bonati 10
  • 1UKSH Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
  • 2University Hospital Heidelberg, Department of Neurology, Heidelberg
  • 3University Medical Center Utrecht, Department of Radiology, Utrecht
  • 4Medical University Innsbruck, Department of Vascular Surgery, Innsbruck
  • 5Hôpital Européen Georges Pompidou, Université René Descartes, Clinical Research Unit, Paris
  • 6Hôpital Henri Mondor, Université Paris XII, Department of vascular, cardiac and thoracic surgery, Paris
  • 7Queen Square, Stroke Research Group, UCL Institute of Neurology, London
  • 8University Medical Center Utrecht, Department of Neurology and Julius Center, Utrecht
  • 9Centre R. Garcin, Hôpital Sainte-Anne, Neurovascular Unit, Department of Neurology, Paris
  • 10University Hospital Basel, Department of Neurology and Stroke Unit, Basel

Zielsetzung:

Die Stent-geschützte Angioplastie von Karotisstenosen (SPAC) ist eine Alternative zur Endarteriektomie. In einer Metaanalyse der drei großen randomisierten europäischen SPAC versus Endarteriektomie-Studien (EVA-3S, SPACE, ICSS) wurde sowohl der Einfluss technischer Aspekte, wie Stent Design oder Einsatz von Protektionssystemen (PS), als auch der Einfluss klinischer Variablen, auf das Risiko für periprozedurale Ischämien oder Todesfälle untersucht.

Material und Methodik:

Die Untersuchung erfolgte als Per-Protocol-Analyse. Eingeschlossen wurden 1548 für eine SPAC-Therapie randomisierte Patienten. Als primärer Endpunkt (PE) wurden alle Schlaganfälle und Todesfälle innerhalb von 30 Tagen nach der Stentimplantation festgelegt. 955 Patienten wurden mit Closed-Cell Stents (CCS) (verbundene Stentstreben, Stentmaschen < 5mm2) und 593 mit Open-Cell Stents (OCS) (nicht alle Streben verbunden, Stentmaschen > 5 mm2) behandelt. PS wurden bei 959 der 1548 Patienten eingesetzt.

Ergebnisse:

Beim Einsatz von CCS (n = 58, 6,1%) kam es signifikant seltener zum Auftreten von PEs als beim Einsatz von OCS (n = 60, 10,1%; RR 0,60; 95% CI 0,43 – 0,85; P = 0,003). Die Verwendung von PS (n = 76, 7,9%) bewirkte im Vergleich zur Behandlung ohne PS (n = 42, 7,1%) keine signifikante Reduktion von PEs (RR 1,08; 0,69 – 1,68; P = 0,74). Dieser Effekt blieb auch unter Berücksichtigung des Stentdesigns (OCS/CCS) unverändert. Klinische Variablen mit signifikantem Einfluss auf das Auftreten von PEs waren das Alter (p < 0,001) und die Art der vorangegangenen Ischämie. Der Effekt des Stentdesigns auf den PE blieb auch unter Berücksichtigung dieser Variablen erhalten.

Schlussfolgerungen:

Die Verwendung von Closed-Cell Stents zur Karotisangioplastie geht im Vergleich zur Verwendung von Open-Cell Stents mit einem signifikant geringerem Risiko für periprozedurale Infarkte und Todesfälle einher. Protektionssysteme können das Risiko für zerebrale Embolien nicht reduzieren, unabhängig davon welches Stent Design eingesetzt wird.

E-Mail: f.wodarg@rad.uni-kiel.de