Rofo 2014; 186 - VO319_1
DOI: 10.1055/s-0034-1372920

Prädiktoren für aortale Größenzunahmen

L Lehmkuhl 1, S Schaaf 1, B Foldyna 1, C Lücke 1, C Andres 1, K von Aspern 1, M Grothoff 1, M Gutberlet 1
  • 1Universität Leipzig – Herzzentrum, Interventionelle und Diagnostische Radiologie, Leipzig

Zielsetzung:

Beurteilung aortaler Wachstumsmuster und Identifikation von Einflussgrößen auf die aortale Wachstumsrate in der Computertomografie

Material und Methodik:

Retrospektiver Einschluss von Verlaufsuntersuchungen bei 73 Patienten (66 ± 8,0 Jahre) mit CT-Angiografien der thorakalen/thorakoabdominellen/abdominellen Aorta. Der mittlere Abstand zwischen der CTA betrug 1,8 ± 0,8 Jahre. Die Aorta wurde vom sinutubulären Übergang bis zur Iliakalbifurkation in 9 Segmente eingeteilt. Insgesamt wurden 346 Aortensegmente zur Messung von potentiellen Einflussgrößen (Volumen, Durchmesser, Länge, Verkalkungsgrad, Verwindung, Wanddicke und -exzentrizität) berücksichtigt. Die pot. Einflussgrößen der initialen Untersuchungen sowie deren errechneten jährlichen Veränderungsraten wurden mit den volumenbasierten Wachstumsraten als Referenz verglichen. Mittels einer multiplen Regressionsanalyse wurden Prädiktoren für eine aortale Volumenzunahme bestätigt.

Ergebnisse:

Die mittlere jährliche volumenbasierte Wachstumsrate der Aortensegmente betrug 4,9 ± 13,0 cm3 (7,5 ± 20,0%). Unterschiedliche Raten wurden zwischen Thorax/Abdomen und aneurysmatischen/nicht-aneurysmatischen Segmenten gefunden. Folgende signifikante (p = 0,05) Korrelationen der initialen pot. Einflussgrößen mit den relativen volumenbasierten Wachstumsraten wurden gefunden: Durchmesser-Längen-Verhältnis (r = 0,30), maximale/minimale Wandstärke (r = 0,27/0,25), maximaler Durchmesser (r = 0,25), Tortuositätsindex (r =-0,19). Höhere Korrelationen wurden für Veränderungsraten der pot. Einflussgrößen wie Segmentlänge (r = 0,62), Gesamt-/Wand/Lumenvolumen (r = 0,58/0,51/0,47), Durchmesser-Längenverhältnis (r =-0,46), maximaler Durchmesser (r = 0,44), maximale Wandstärke (r = 0,37) und TortuositätsiIndex (r = 0,20). Die multiple Regressionsanalyse ergab fünf Gruppen von Prädiktoren: Größe, Längenwachstum, thrombotische/atherosklerotische Wandveränderung, Querschnitts-Exzentrizität und Tortuosität.

Schlussfolgerungen:

Aortale Größenzunahmen sind heterogen und bedürfen einer umfassenden, über eine Diametermessung hinausgehende Beurteilung. Insbesondere das Längenwachstum sollte in der täglichen Routine zusätzlich berücksichtigt werden.

E-Mail: lukas.lehmkuhl@herzzentrum-leipzig.de