Pneumologie 2014; 68 - P375
DOI: 10.1055/s-0034-1368044

Behandlung der Idiopathischen Lungenfibrose (IPF) mit dem Tyrosinkinaseinhibitor Nintedanib: Patientenberichtete Endpunkte in der TOMORROW-Studie

KK Brown 1, L Richeldi 2, U Costabel 3, KR Flaherty 4, DS Kim 5, PW Noble 6, G Raghu 7, M Selman 8, M Brun 8, M Klüglich 9, H Staines 10 RM du Bois 11, im Namen der Prüfärzte der TOMORROW-Studie
  • 1National Jewish Health, Denver, CO, USA
  • 2University of Southhampton, Southhampton, UK
  • 3Ruhrlandklinik; Abteilung für Pneumologie, Allergologie; Universität Duisburg-Essen
  • 4Division of Pulmonary & Critical Care Medicine, University of Michigan Health System, Ann Arbor, MI, USA
  • 5Division of Pulmonary & Critical Care Medicine, Asan Medical Center, University of Ulsan, Seoul, Korea
  • 6Department of Medicine, Cedars-Senai Medical Center, Los Angeles, CA, USA
  • 7University of Washington, Seattle, WA, USA, Instituto Nacional de Enfermedades Respiratorias, Mexico Stadt, Mexico
  • 8Boehringer Ingelheim France S.A.S., Reims, Frankreich
  • 9Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. Kg, Biberach
  • 10Ehemals Boehringer Ingelheim France S.A.S., Reims, Frankreich
  • 11Imperial College, London, UK

Rationale: Nintedanib ist ein Tyrosinkinaseinhibitor, dessen Wirksamkeit in der Behandlung der IPF in der TOMORROW-Studie untersucht wurde. Die untersuchten patientenberichteten Endpunkte waren Lebensqualität (St. George's Respiratory Questionnaire (SGRQ)) und Atemnot (Medical Research Council Dyspnoe Skala).

Methodik: Die TOMORROW-Studie war eine 12-monatige Phase-II-Studie zur Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von Nintedanib bei 432 IPF-Patienten (NCT00514683). Die Patienten wurden doppelblind auf eine von vier Dosierungen Nintedanib (50, 100, 200 oder 300 mg/d) oder Placebo randomisiert. Patientenberichtete Endpunkte wurden bei Studienbeginn sowie nach 6, 12, 24 und 52 Wochen erfasst. Spontan berichtete unerwünschte Ereignisse wurden während der gesamten Behandlung dokumentiert.

Ergebnisse: Nach 12 Monaten verbesserte sich der SGRQ Gesamtscore im Vergleich zu Placebo um jeweils -0,79, -3,28, -3,98 und -6,12 Punkte (50, 100, 200 oder 300 mg/d, p = 0,0071 für 300 mg/d vs. Placebo). Unter Nintedanib 300 mg/d waren die SGRQ-Domänen „Symptome“ um -9,6 (p = 0,0028), „Aktivität“ um -7,16 (p = 0,0043) und „Belastung“ um -4,35 Punkte (p = 0,0948) gegenüber Placebo verbessert. Der MRC-Dyspnoe-Score verbesserte sich unter Nintedanib 300 mg/d bei 9 vs. 6 Patienten verglichen mit Placebo und verschlechterte sich bei 26 vs. 31 Patienten (OR = 1,551, p = 0,17). Die mittlere Veränderung des SGRQ-Gesamtscores ab Studienbeginn korrelierte invers mit der mittleren Veränderung der forcierten Vitalkapazität (r =-0,304, p = 0,0081). Unter Nintedanib 300 mg/d fanden sich weniger Spontanberichte über Dyspnoe (7,1% vs. 12,9%) und Husten (9,4% vs. 20,0%) als unter Placebo.

Schlussfolgerungen: Die Behandlung von IPF-Patienten über ein Jahr mit Nintedanib 300 mg/d verbesserte die Lebensqualität und reduzierte Dyspnoe und Husten im Vergleich zu Placebo.

Finanziert von: Boehringer Ingelheim

Erstmalig präsentiert: ATS Internationale Konferenz, 2012; Am J Respir Crit Care Med 185;2012:A3634