Pneumologie 2014; 68 - V585
DOI: 10.1055/s-0034-1368024

Die internistische Thorakoskopie mit dem 4 mm-Set: Eine sichere und leistungsfähige Methode

C Weiß 1, F Wieland 1, R Heine 2
  • 1Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle/Saale
  • 2Medizinische Klinik III; Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle/Saale

Hintergrund: Die internistische Thorakoskopie ist geeignet zur Diagnostik und Therapie pleuraler Prozesse und findet daher Anwendung im Rahmen der Abklärung von Pleuraerguss, benignen und malignen Pleuraveränderungen, dem Staging bei onkologischen Grunderkrankungen und zur Behandlung von komplizierten parapneumonischen Ergüssen, konservativ nicht beherrschbaren Ergüssen im Rahmen palliativer Therapiekonzepte und des Pneumothorax. Parallel zur fortschreitenden Entwicklung der chirurgischen Methoden der VATS gab es eine Weiterentwicklung auf dem Gebiet der internistischen Thorakoskopie. Seit einiger Zeit stehen Thorakoskope mit geringem Aussendurchmesser zur Verfügung.

Methode: Zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit und Sicherheit der internistischen Thorakoskopie mit dem 4 mm-Set wurden die Daten der im Krankenhaus St. Elisabeth in Halle/Saale durchgeführten Eingriffe im Zeitraum von 07/2011 bis 09/2013 erfasst und analysiert. Fokussiert wurde dabei darauf, ob es gelang die Diagnose histologisch beziehungsweise zytologisch zu sichern und welche Komplikationen während beziehungsweise unmittelbar durch die Untersuchung entstanden.

Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden 84 Eingriffe vorgenommen. Die häufigste diagnostische Indikation war dabei der exsudative Pleuraerguss unklarer Dignität (38,1%). Davon konnte in 96,9% eine eindeutige histologische oder zytologische Diagnose gestellt werden. Ein Talkumpoudrage wurde insgesamt bei 44 der 84 Eingriffe durch Zerstäubung von 4 g sterilem, asbestfreiem Talkumpuder durchgeführt. Weitere Indikationen waren Spontan- und Spannungspneumothorax, Drainage komplizierter parapneumonischer Ergüsse, Pleuraempyem und Hämatothorax. Komplikationen traten insgesamt 2 auf: ein Hautemphysem und einmal eine Verletzung der visceralen Pleura. Lebensbedrohliche Komplikationen traten nicht auf.

Schlussfolgerung: Die Thorakoskopie mit Geräten mit geringem Aussendurchmesser ist eine schonende Methode, mit der ein hohes Maß an diagnostischer Genauigkeit erreicht werden kann. Dabei besteht gleichzeitig die Möglichkeit therapeutisch zu arbeiten, bei einer insgesamt geringen Komplikationsrate.