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DOI: 10.1055/s-0034-1368003
Langzeitergebnisse eines Screenings auf pulmonale Hypertonie nach Lungenembolie
Die Pulmonale Hypertonie ist eine bekannte Komplikation nach Lungenembolie (LE) mit Häufigkeit zwischen 0,1 – 3,8%. Wir untersuchten Patienten nach stattgehabter idiopathischer, rekurrenter oder familiärer LE nicht-invasiv hinsichtlich pulmonaler Zirkulationseinschränkungen mit anschließender Langzeitbeobachtung.
Nach initialem Screening von 150 Patienten untersuchten wir 93 Patienten (61 Frauen, Alter 48 +/- 14 Jahre), davon hatten 85% eine LE und 15% multiple LE, bei 37% bestand eine thrombophile Diathese. Das Alter bei erster LE war 39 +/- 14 Jahre. Die Zeit zwischen LE und primär durchgeführten Tests betrug 9 +/- 8 Jahre.
In Ruhe zeigte sich bei 91 Patienten ein normaler sPAP mit normaler RV Funktion (sPAP 36 +/- 1 mm Hg), bei 2 Patienten war der sPAP > 40 mm Hg in Ruhe. 26 Patienten hatten eine hypertensive Reaktion unter Belastung mit Anstieg des sPAP bis auf 48+/-4 mm Hg. Bei 55 Patienten fanden sich persistierende Perfusionsdefekte im Szintigramm. Im Rahmen der Rechtsherzkatheteruntersuchung zeigte ein Patient eine manifeste PH (1,1%).
Nach weiteren 8+/-0 Jahren wurden alle 93 Patienten erneut kontaktiert. Dabei wurden 24 Patienten wegen Beschwerden nachuntersucht, wobei alle in der initialen Untersuchung eine hypertensive pulmonalvaskuläre Reaktion und szintigraphisch mindestens 1 Perfusionsdefekt aufwiesen.
Bei 4 Patienten fanden sich im Rahmen dieser Langzeit-Untersuchung echokardiographische Zeichen für eine PH, die im Rechtsherzkatheter bestätigt wurde (mPAP 31 +/- 5 mm Hg, PVR 478 +/- 133 dynes), entsprechend 4,3% der Initialkohorte.
Das Vorliegen einer hypertensiven pulmonalvaskulären Reaktion mit persistierenden Perfusionsdefekten nach stattgehabter Lungenembolie ist als Risikokonstellation für die Entwicklung einer PH nach Lungenembolie zu werten.