Pneumologie 2014; 68 - P660
DOI: 10.1055/s-0034-1367975

Schwangerschaft und Cystische Fibrose aus pneumologischer Sicht

B Schulte-Hubbert 1, K Ulbrich 2, J Hammermann 2
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik I; Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Universitätsmukoviszidosecentrum „Christian Herzog“ (Umc)
  • 2Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin; Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden Universitätsmukoviszidosecentrum „Christian Herzog“ (Umc)

Das durchschnittliche Lebensalter von Patienten mit Cystischer Fibrose hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen und liegt aktuell bei über 40 Jahren. Die stabileren klinischen Verläufe und das höhere Lebensalter bedingen in der CF-Betreuung vermehrt Aspekte der Lebens- und Familienplanung.

Wir möchten exemplarisch über die Erfahrung mit einigen Schwangerschaften an unserem Universitätsmukoviszidosezentrum für Kinder und Erwachsene berichten. Die Schwerpunkte sollen dabei auf dem lungenfunktionellen Verlauf, den infektiologischen Besonderheiten und der perioperativen Betreuung liegen.

Die forcierte 1-Sekundenkapazität (FEV1) lag bei 6 Schwangeren im ersten Trimenon zwischen 47% und 64% des Solls. Im letzten Trimenon der Schwangerschaft wurden FEV1-Werte zwischen 18% und 63% bestimmt. Im Sputum der Patientinnen wurden mulitresistente Pseudomonas aeruginosa und MRSA, Bukhholderia cepacia complex, zweimal Pseudomonas aeruginosa sowie Mund- und Rachflora nachgewiesen.

Es erfolgten resistenzgerechte Antibiotikatherapien insbesondere vor und während des geplanten Geburtstermins und eine intensive Atem- und Physiotherapie. Die Antibiotika wurden unter dem Gesichtspunkt einer resistenzgerechten und minimal embryotoxischen Therapie ausgesucht. In der ersten Phase der Schwangerschaft wurde versucht, auf systemische Antibiotikatherapien weitestgehend zu verzichten. Inhalative Antibiotikatherapien mit Colistin und Aztreonamlysin wurden unverändert fortgesetzt.

Von sechs Schwangeren konnten zwei spontan entbinden, dreimalig erfolgte die primäre Sectio caesarea und einmalig die sekundäre Sectio ceasarea bei Beckenendlage. Alle Kinder waren zum Zeitpunkt der Geburt wohlauf und wiesen keine Fehlbildungen auf. Die weitere Betreuung von Mutter und Kind erfolgte bei fünf von sechs Patientinnen in unserer Klinik, bei einer Mutter auf Wunsch wohnortnah.