Pneumologie 2014; 68 - V539
DOI: 10.1055/s-0034-1367945

Serum KL-6 Ausgangskonzentration korreliert mit der Langzeitprognose von lungentransplantierten Patienten

V Bessa 1, S Ohshimo 2, G Weinreich 1, F Bonella 3, U Costabel 3, M Kamler 4, H Teschler 1, U Sommerwerck 1
  • 1Abteilung für Pneumologie-Universitätsklinik, Lungentransplantation, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
  • 2Advanced Emergency and Critical Care Center, Hiroshima University Hospital Department of Emergency and Critical Care Medicine, Japan
  • 3Abteilung für Pneumologie/Allergologie, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
  • 4Abteilung für Thorakale Transplantationschirurgie, Westdeutsches Herzzentrum, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen

Einleitung: Das Bronchiolitis-Obliterans-Syndrom (BOS) stellt eine lebensbedrohliche Komplikation nach einer Lungentransplantation dar, die durch die nichtreversible Obstruktion und die progressive Fibrose der kleinen Atemwege charakterisiert ist. Bei lungentransplantierten Patienten mit BOS finden sich erhöhte Serumkonzentrationen von KL-6, einem vielversprechenden Biomarker bei interstitiellen Lungenerkrankungen. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob zwischen Serum-KL-6-Ausgangswert und der Prognose nach Lungentransplantation eine Korrelation besteht.

Methoden und Patienten: Über 6 Jahre wurden 53 lungentransplantierten Patienten (15 mit BOS und 38 ohne BOS) beobachtet. KL-6 wurde mittels ELISA (Eisai, Tokyo, Japan) in 152 Serumproben gemessen. Die Korrelation zwischen KL-6 und Überleben wurde mittels Kaplan-Meier Analyse getestet. Die prädiktive Aussagekraft wurde durch Cox-Regression und Harrell's C-Statistik geprüft.

Ergebnisse: Insgesamt betrug die 6-jährige Überlebensrate 53% (28 von 53 Patienten). Anhand der ROC-Kurve wurde als bester Schwellenwert für die Überlebensprädiktion ein KL-6 Ausgangswert von 305 U/ml (55% Sensitivität und 57% Spezifität) bestimmt. Patienten mit KL-6 Spiegel im Serum > 305 U/ml zeigten eine schlechtere Überlebensrate, p < 0,016. Der Abfall des FEV1-Wertes nach Transplantation in Kombination mit dem Ausgangswert von Serum KL-6 Konzentration zeigte eine bessere Aussagekraft für die Prognose im Vergleich zu FEV1 allein (C-Index = 0,702, p = 0,0001 und C-Index = 0,687, p = 0,0003).

Schlussfolgerung: Höhere Ausgangswerte von Serum KL-6 nach Lungentransplantation korrelieren mit einer schlechteren Überlebensrate bei lungentransplantierten Patienten.