Das Register Schweres Asthmas des German Asthma Net: Der allergische Phänotyp

Bisher gibt es nur wenige verlässliche Angaben über die Häufigkeit, den Phänotyp und die Therapie von Patienten mit schwerem Asthma. Um diese Lücke zu schließen, wurde im Dezember 2011 vom German Asthma Net (GAN e.V.) das klinische Register Schweres Asthma ins Leben gerufen, um die Pathophysiologie, den natürlichen Verlauf und die Prognose des schweren Asthmas besser zu verstehen und anhand dieser Informationen neue diagnostische und therapeutische Ansätze zu identifizieren. In einem multizentrischen Ansatz wurden bis Juni 2013, in Zusammenarbeit von 35 Zentren, klinische Informationen zu 44 pädiatrischen (13 ± 4J., 46% männl., FEV1 2,3 ± 0,7 L, 71,0 ± 20,8% v. Soll, FeNO 53 ± 60 ppb, ACT 16,0 ± 5,7, 32% orale Steroide) und 345 erwachsenen Patienten (44 ± 17J., 37% männl., 2,6 ± 6,0 L, 62,8 ± 26,5% v. Soll, FeNO 48 ± 52 ppb, ACT 14,5 ± 5,8, 37% orale Steroide) mit schwerem Asthma erfasst.

70% der pädiatrischen und 65% der erwachsenen Patienten haben ein primär allergisches Asthma mit einem Gesamt-IgE von 525 ± 1022 bzw. 553 ± 862 IU/ml. Die Patienten waren am häufigsten gegen Hausstaubmilben, Gräser- und Baumpollen sensibilisiert, etwas seltener gegen Tierhaare. 74% der pädiatrischen und 67% der erwachsenen allergischen Patienten erhalten eine Omalizumab-Therapie (mediane Dosis 600 bzw. 300 mg/Monat, Dauer der Therapie 20 ± 16 bzw. 23 ± 21 Monate), wovon alle Kinder und 66% der Erwachsenen Omalizumab-Responder sind.

Die häufigsten Komorbiditäten sind Infektionen der unteren Atemwege (32,7%), chronische Sinusitis (30,1%) und gastroösophagealer Reflux (19,2%).

Die Ergebnisse dieser Analyse belegen die Heterogenität des Syndroms Asthma und unterstreichen die Rolle der allergischen Sensibilisierung und von Komorbiditäten auch bei schwerem Asthma, insbesondere bei der Wahl des Therapieregimes.