Pneumologie 2014; 68 - P278
DOI: 10.1055/s-0034-1367872

Transfusionspflichtige Hämoptoe infolge Mittellappenblutung nach ELVR des rechten Unterlappens mit Zephyr®-Ventilen – erfolgreiche Behandlung durch Okklusion des Mittellappenbronchus mit Spiration®-Ventilen

S Veitshans 1, P Willems 1, A Philipp 1, T Merk 1, A Muradov 1, M Hetzel 1
  • 1Krankenhaus vom Roten Kreuz Bad Cannstatt GmbH

Einleitung:

Für Patienten mit heterogenem Lungenemphysem und kompletten Fissuren kommt eine bronchoskopische lobäre Ventil – Okklusion des parenchymarmen Lappens zur Lungenvolumenreduktion Betracht, besonders dann, wenn die Restparenchymmenge für die ELVR mit Coils zu gering ist.

Fallbericht:

Bei einem 80-jährigen Patienten (RV 4,64 l = 162%, FEV1 1,50 l = 52%) mit heterogenem, Lungenemphysem und kompletten Fissuren rechts erfolgte eine ELVR durch Implantation von 5 Zephyr®-Ventilen in den rechten Unterlappenbronchus. Postinterventionell kam es zu einer Unterlappenatelektase und zu großen Bullae in den belüfteten Lappen der rechten Lunge. Die Lokalisation der Bullae war im zeitlichen Verlauf sehr variabel. Zusätzlich kam es zu einer über Wochen anhaltenden Einblutung in diese Bullae mit konsekutiver chronischer Hämotpoe. Nach Verschluss des Mittellappenbrochus mit Spiration®-Ventilen sistierte die Hämoptoe. Die funktionellen Ergebnisse der Therapie 6 Monate nach der Behandlung weisen eine deutliche Verbesserung durch die ELVR aus. (RV 4,31 = 149,5%, FEV1 2,30 l = 81,6%).

Schlussfolgerung:

Spiration®-Ventile haben die Funktion eines Stopfens. Sie können bei chronischen Lungenblutungen zum passageren oder endgültigen Verschluss des zuführenden Bronchus eingesetzt werden. Vorteilhaft ist die sichere Fixierbarkeit der Spiration®-Ventile im Vergleich zu den in dieser Intention häufiger verwendeten Tampons.