Pneumologie 2014; 68 - P190
DOI: 10.1055/s-0034-1367861

Unilaterale Behandlung des fortgeschrittenen Lungenemphysems durch eine endoskopische Lungenvolumenreduktion mittels LVRC

H Trautmann 1, C Korn 1, F Paulus 1, U Sander 1
  • 1Lungenzentrum Bremerhaven; Klinik am Bürgerpark

Grundlage: Die bronchoskopische Lungenvolumenreduktion mit Coils (LVRC) ist in multiplen Studien erfolgreich eigesetzt worden mit Verbesserung der Lungenfunktionswerte, der körperlichen Belastbarkeit sowie der Lebensqualität bei bilateral behandelten Patienten.

Ziel: Untersucht werden soll, ob auch eine unilaterale Behandlung bereits zu klinisch signifikanten Verbesserung bei Patienten mit schwerem Emphysem führt.

Methode: Es wurden Patienten (n = 14) mit einem fortgeschrittenen, überwiegend homogenen Emphysem (mittlere FEV1 0,72 l, mittlere FVC 1,56 l, mittleres RV 307%, durchschnittlicher 6MGT 140 m) ausgewählt und der nach CT-morphologisch visuellen Kriterien am stärksten zerstörte Lungenlappen behandelt. Dabei wurden jeweils 10 Coils pro Lappen implantiert. Folgeuntersuchungen wurden nach 4 Tagen und drei Monaten durchgeführt, weitere Folgeuntersuchungen sind geplant.

Ergebnisse: Die deutlichsten Verbesserungen zeigen sich im 6MGT (+68 m oder +49%) sowie der Dyspnoe-Symptomatik (mMRC -1,06 bei einem Basiswert > 3; Borg-Scala von 9,5/12 auf 6,1/12, -35%) mit signifikanten Veränderungen. Dagegen zeigten sich in den Lungenfunktionsuntersuchungen keine relevanten Veränderungen (FEV1 +0%, IVC -3%, RV -23% absolut).

Wir beobachteten einen deutlichen klinischen Erfolg mit großer Zufriedenheit der Patienten, der sicher über dem Placebo-Niveau liegt. Diese für uns überraschend positiven Ergebnisse lassen sich in den Ruhe-Lungenfunktionswerten aber nicht nachvollziehen.

Allen Patienten wurde die bilaterale Behandlung angeboten, 6 Patienten werden oder haben diese Option genutzt.

Komplikationen bis auf geringgradige Blutungen traten nicht auf.

Schlussfolgerung: Bereits eine einseitige endoskopische Lungenvolumenreduktion kann zu einer deutlichen Besserung der klinischen Symptomatik führen, ohne dass ernste Komplikationen befürchtet werden müssen und trägt damit der palliativen Situation dieser Patienten Rechnung.