Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230 - KV51
DOI: 10.1055/s-0033-1363406

Morphologie der Makula bei primärer rhegmatogener Ablatio retinae

AMH Foerster 1, N Bognar 1, C Wirbelauer 1
  • 1Berlin – Augenklinik Berlin Marzahn

Hintergrund: Bei der rhegmatogenen Amotio retinae ist neben der Ausdehnung und der präoperativen Auffindung der Foramina auch die Frage nach der Anlage der Makula bzw. der Fovea von entscheidender Bedeutung. Deshalb wurden prospektiv konsekutive Fälle mit primärer rhegmatogener Amotio retinae (PAR) morphologisch untersucht.

Methoden: Bei 22 Patienten mit PAR erfolgte eine Untersuchung der Makula mittels SD-OCT (Cirrus, Firma Zeiss). Die Befunde wurden beschrieben und klassifiziert. Morphologisch wurden weitere Befunde, wie Makulaforamen, intraretinale mikrozystische Ödeme, retinale Gliose, retinale Atrophie sowie RPE Defekte bzw. die Diskontinuität des RPE beobachtet.

Ergebnisse: Die Analyse der SD-OCTs zeigt bei 10 Patienten eine anliegende Makula (Visusmittelwert 0,6), bei 4 Patienten die drohende foveale Abhebung (Visusmittelwert 0,7) und bei 4 Patienten eine abgehobene Fovea (Visusmittelwert 0,1). 4 Fälle wurden aus technischen Gründen exkludiert. Die mittlere zentrale Netzhautdicke unterschied sich in den Gruppen: bei anliegender Fovea 282 µm, bei bedrohter Fovea 287 µm und bei abgehobener Fovea 468 µm (p = < 0,05). Weitere Befunde waren Makulaforamen, intraretinale mikrozystische Ödeme, retinale Gliose, retinale Atrophie sowie die RPE Defekte bzw. die Diskontinuität des RPE. Bei den Fällen mit anliegender Makula finden sich nebenbefundlich einmal eine Gliose und einmal eine retinale Atrophie bei Myopie. Bei den Patienten mit drohender fovealer Abhebung finden sich keine Ödeme und das RPE ist ohne Verwerfungen. Bei den Patienten mit abgehobener Fovea finden sich in allen Fällen mikrozystische Ödeme und eine Diskontinuität des RPEs.

Schlussfolgerungen: Die Bestimmung der fovealen Morphologie präoperativ ist ein wichtiges Unterscheidungskriterium, welches klinisch und mittels SD-OCT dokumentiert werden sollte. Eine genaue Nachverfolgung des Visus und der OCT-morphologischen Entwicklung sind eine sinnvolle Kontrollstrategie für die Qualitätskontrolle nach vitreoretinalen Eingriffen bei rhegmatogener Ablatio retinae.