Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - Po14_5
DOI: 10.1055/s-0033-1361475

Maternale Nifedipin-Gabe beeinflusst das fetale Lungenwachstum im Nitrofen-Rattenmodell für die kongenitale Zwerchfellhernie nicht

L Selinsek 1, J Hauer 1, H Abele 1, KO Kagan 1, J Deprest 2, U Hilcher 1, F Iglauer 3, S Haen 4, D Wallwiener 1, V Beck 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik, Tübingen, Germany
  • 2Katholieke Universiteit, Leuven, Belgium
  • 3Universitätsklinikum, Tübingen, Germany
  • 4Institut für Pathologie – Universitätsklinikum, Tübingen, Germany

Einleitung: Nifedipin ist ein Standard-Tokolytikum. Mögliche Effekte auf die pränatale Lungenentwickung sind ungeklärt. Schwangere, die sich für eine invasive fetale Therapie entscheiden, haben ein hohes Risiko für vorzeitige Wehen und könnten deshalb Nifedipin erhalten. Um das Lungenwachstum zu stimulieren, kann die fetale Lungenhypoplasie bei Zwerchfellhernie mit pränataler Trachealokklusion (TO) behandelt werden. Die Gabe von Nifedipin könnte über eine Reduktion der Atemwegs-Motilität dieser Entwicklung entgegenwirken.

Methoden: Nitrofen wurde am 9. Tag (d) der Embryonalperiode verabreicht. Eine mit Nifedipin (2 mg oder 5 mg/kg/d oder Placebo) gefüllte osmotische Pumpe wurde an d19 subkutan implantiert (Tragezeit 22 Tage). Zur gleichen Zeit wurden fetale TOs vorgenommen. Sham-operierte und nicht-operierte Feten dienten als Kontrolle. Am d21 wurden die fetalen Lungen gewonnen. Nur diejenigen, mit linksseitiger Zwerchfellhernie wurden in weitere Analysen eingeschlossen.

Ergebnis: Wie bereits mehrfach gezeigt, war die Lung-body-weight ratio (LBWR) bei den TO-operierten Feten im Vergleich zu den Sham- und nicht-operierten Feten erhöht. Die LBWR wurde durch die Gabe von Nifedipin nicht beeinflusst.

Zusammenfassung: Bei Nitrofen-induzierter Lungenhypoplasie beeinflusst Nifedipin die fetale LBWR unabhängig von der durchgeführten Fetalchirurgie nicht.