Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - Po11_4
DOI: 10.1055/s-0033-1361454

Aborthäufigkeit bei Schwangeren mit Risikofaktoren

J Laubach 1, A Strauß 1, M Voigt 2, D Olbertz 3, V Hesse 2, S Straube 4
  • 1Frauenklinik Kiel, Geburtshilfe, Kiel, Germany
  • 2Deutsches Zentrum für Wachstum, Entwicklung und Gesundheitsförderung im Kindes- und Jugendalter, Berlin, Germany
  • 3Klinikum Südstadt, Neonatologie, Rostock, Germany
  • 4Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin, Göttingen, Germany

Ziel: Es soll das Abortrisiko bei Vorliegen von Kombinationen von Risikofaktoren untersucht werden. Aus bisherigen Untersuchungen ist bekannt, dass die Aborthäufigkeit mit steigendem Körpergewicht bzw. mit Erhöhung des Body-Mass-Index (BMI) zunimmt. Mit steigender Körperhöhe hingegen nimmt die Aborthäufigkeit ab. Mütterliches Rauchen erhöht das Risiko für Aborte.

Methodik: Die Ergebnisse basieren auf Daten aus der deutschen Perinatalerhebung der Jahre 1998 – 2000. Nur Mütter mit 0 vorausgegangenen Lebendgeburten und einem Alter von 26 – 28 Jahren wurden in die Auswertung einbezogen (Grundgesamtheit: n = 55.147). Jeweils 2 Risikofaktoren wurden kombiniert. Die Berechnungen erfolgten für 3 Risikogruppen und 3 zugeordnete Vergleichsgruppen: 1. Körperhöhe ≤154 cm und Raucherin versus Körperhöhe ≥180 cm und Nichtraucherin; 2. Körpergewicht ≥85 kg und Raucherin versus Körpergewicht ≤49 kg und Nichtraucherin; 3. BMI ≥30,00 kg/m2 und Raucherin versus BMI < 18,50 kg/m2 und Nichtraucherin. Die Auswertungen wurden mit dem Statistikprogramm "SPSS" durchgeführt.

Ergebnis: Das Abortrisiko lag in der 1. Risikogruppe um das 1,8-fache höher als in der zugeordneten Vergleichsgruppe (14,9% versus 8,3%). In der 2. Risikogruppe war es um das 1,4-fache erhöht (13,3% versus 9,6%). In der 3. Risikogruppe lag das Risiko um das 1,6-fache höher als in der dazugehörigen Vergleichsgruppe (14,3% versus 9,2%).

Schlussfolgerung: Bei Vorliegen von 2 Risikofaktoren steigt das Abortrisiko erheblich an. Weitere Untersuchungen zu Kombinationen von mehreren Risikofaktoren für Aborte sind nötig.