Thorac Cardiovasc Surg 2013; 61 - P38
DOI: 10.1055/s-0033-1354527

Immunhistochemische Gewebecharakterisierung von gestenteten versus ungestenteten Ductus arteriosi

R Foth 1, T Quentin 1, H Schneider 1, T Paul 1, I Michel-Behnke 2, C Jux 3, W Ruschewski 4, M Sigler 1
  • 1Päd. Kardiologie und Intensivmedizin
  • 2Universitätsmedizin Göttingen; Päd. Kardiologie, Medizinische Universität Wien
  • 3Kinderherzzentrum Gießen
  • 4Kinderherzchirurgie

Gewebereaktionen auf Ductusstents wurden bereits beschrieben. Dagegen gibt es bisher keine Informationen zum Ausmaß und dem zeitlichen Verlauf der regelmäßig gesehenen Intimaproliferation der Ductusstents im direkten Vergleich zur Intimaproliferation des nativen persistierenden Ductus arteriosus.

Es wurden human eingesetzte Ductusstents (n= 20) sowie humane native Ductusgefäße (n= 6) nach operativer Entfernung in Formalin fixiert und anschließend in Kunstharz oder Paraffin eingebettet und histopathologisch sowie immunhistochemisch aufgearbeitet. Das Alter bei Explantation der Ductusstents lag zwischen 41 und 328 Tagen. Die nativen Ductusgefäße wurden im Alter von 2 bis 40 Tagen chirurgisch entfernt.

In allen Präparaten konnten oberflächlich Endothelzellen mit Antikörpern (Ak) gegen von-Willebrand-Faktor, CD31 und CD34 nachgewiesen werden. Das Färbemuster von fibromuskulären Zellen (Ak gegen Aktin glatter Muskelzellen, Vimentin, Desmin) war in Präparaten mit und ohne Stent nicht signifikant unterschiedlich. Für Ak gegen h-Caldesmon, einen Marker für einen höheren Differenzierungsgrad muskulärer Zellen, zeigte sich eine reduzierte Anfärbung in der Neointima gestenteter Ductus. Für Marker der Extrazellulärmatrix (Ak gegen Laminin und Collagene) fand sich kein Unterschied.

Während keine Unterschiede im Antigenmuster zwischen gestenteten und nativen Ductus arteriosi für Endothel und Extrazellulärmatrix gefunden wurden, zeigt sich ein geringerer Differenzierungsgrad der Myofibroblasten in der Neointima gestenteter Ductus. Neben der mechanischen Funktion von Stents kann so auch eine Modulation der Gewebeproliferation demonstriert werden.