Rofo 2013; 185 - FO_PO18
DOI: 10.1055/s-0033-1346666

Bildgebung nichtthrombotischer Lungenarterienembolien: biologische und nichtbiologische Materialien und Fremdkörper

J Abbas 1, AG Bach 2, CS Restrepo 3, A Villanueva 4, R Schöpf 5, H Imanaka 6, L Lehmkuhl 7, FF Saad 8, E Lau 9, B Battal 10, A Surov 2
  • 1Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Diagnostische Radiologie, Halle (Saale)
  • 2Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Diagnostische Radiologie, Halle (Saale)
  • 3The University of Texas Health Science Center, Department of Thoracic Radiology, San Antonio, TX, USA
  • 4Clinica Universidad de Navarra, Department of Radiology, Pamplona, Spain
  • 5MRI Institute Landeck, Tirol, Österreich
  • 6Tokushima University Hospital, Department of Emergency and Disaster Medicine, Kuramoto Tokushima, Japan
  • 7Herzzentrum der Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 8Faculty of Medicine, University Putra Malaysia, Centre for Diagnostic Nuclear Imaging, Malaysia
  • 9The Peter Mac Callum Centre, Melbourne, Australia
  • 10Gulhane Military Medical School, Department of Radiology, Ankara, Turkey

Als nichtthrombotische Lungenembolie bezeichnet man eine Verlegung des Lungenkreislaufs durch die Einschwemmung von einer breiten Palette an Substanzen endogenen oder exogenen biologischen oder nichtbiologischen Ursprungs und Fremdkörpern. Ihre Bedeutung als Ursache akuter und chronischer Embolien wird deutlich unterschätzt. Das klinische Erscheinungsbild reicht vom asymptomatischen Patienten bis zum plötzlichen Tod.

Zusätzlich zur Obstruktion der Lungengefäße kann eine Entzündungskaskade in Gang gesetzt werden, die zur weiteren Verschlechterung der vaskulären, pulmonalen und kardialen Funktion führt. In den meisten Fällen ergibt sich aus Anamnese und Bildgebung der Hinweis auf die eigentliche Ursache des Zustands des Patienten.

Diese Studie soll dem Leser einen Überblick über die Pathophysiologie sowie typische klinische und radiologische Befunde bei verschiedenen Formen nichtthrombotischer Lungenembolien verschaffen. Das hier vorgestellte Spektrum umfasst Lungenembolien durch biologische Materialien (Amnionflüssigkeit, Trophoblastgewebe, endogene Gewebe wie Knochen und Hirngewebe, Fett, Echinococcus granulosus, septische Emboli und Tumorzellen), nichtbiologische Materialien (Zement, Gas, Öl, Klebstoff, metallisches Quecksilber, Radiotracer, Silikon, Talkum, Baumwolle und Hyaluronsäure) und Fremdkörper (dislozierte intravaskuläre Objekte, Projektile, Katheterfragmente, chirurgisches Material, radioaktive Seeds und ventrikuloperitoneale Shunts).

Lernziele:

Nichtthrombotische Lungenarterienembolien können durch eine Vielzahl an Materialien verursacht werden. Der Radiologe sollte mit den oben beschriebenen Formen vertraut sein, um diese wichtige Ursache akuter und chronischer Embolien differenzialdiagnostisch berücksichtigen zu können.

Korrespondierender Autor: Abbas J

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Diagnostische Radiologie, Ernst-Grube-Straße 40, 06097 Halle (Saale)

E-Mail: jasmin_abbas@web.de