Rofo 2013; 185 - WI_PO36
DOI: 10.1055/s-0033-1346633

Evaluation der trabekulären Knochenstruktur des Skelettsystems anhand von Micro-CT(µCT)-Bilddaten an unterschiedlichen Skelettlokalisationen

D Müller 1, I Sidorenko 2, C Räth 2, J Bauer 3
  • 1Institut und Poliklinik für radiologische Diagnostik der Uniklinik Köln, Köln
  • 2Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, Garching
  • 3Institut für Radiologie der TU München, München

Ziele: In dieser Studie wurden zur Evaluierung des Skelettsystems hochauflösende Micro-CT(µCT)-Bilddaten von unterschiedlichen Skelettlokalisation analysiert. Als nichtlineare Strukturparameter wurden die Skalierungsindexmethode (SIM) sowie die anisotrope Skalierungsvektormethode (SVM) mit der Knochenmineraldichte verglichen. Methode: Von 112 humanen Spendern wurden zylindrische Knochenpräparate des distalen Radius, der thorakalen und lumbalen Wirbelsäule mittels µCT mit einer isotropen Auflösung von 26 × 26 × 26µm3 untersucht. Die nichtlineare 3D-Strukturanalyse erfolgte mit der Skalierungsindexmethode (SIM) und der anisotropen (SVM) Skalierungsvektormethode. Verglichen wurden die Ergebnisse mit der Knochenmineraldichte. Ergebnis: Alle nichtlinearen Knochenstrukturparameter korrelierten signifikant mit der Knochenmineraldichte. Die höchsten Korrelationskoeffizienten konnten im Bereich des distalen Radius für die SIM berechnet werden (r = 0,96). Vergleichbare Korrelationskoeffizienten mit der Knochenmineraldichte wurden für die anisotropen SVM am distalen Radius gefunden. Signifikant geringere Korrelationen errechneten sich für die anisotrope SVM an der Lenden- (r = 0,42) und Brustwirbelsäule (r = 0,69). Schlussfolgerung: Die Skalierungsindizes im Bereich des distalen Radius zeigten hohe Korrelationen mit der Knochenmineraldichte für die isotropen (SIM) als auch die anisotropen (SVM) nichtlinearen Strukturparameter. Im Gegensatz dazu wurden signifikant niedrigere Korrelationen für die SVM im Bereich der Wirbelsäule als Hinweis auf eine Heterogenität der trabekulären Knochenstruktur des Skelettsystems gefunden. Diese Heterogenität gilt es bei der Risikoabschätzung für eine osteoporotische Fraktur bei der Knochenstrukturanalyse zu berücksichtigen.

Korrespondierender Autor: Müller D

Institut und Poliklinik für radiologische Diagnostik der Uniklinik Köln, Kerpener Strasse 62, 50937 Köln

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