Rofo 2013; 185 - WI_PO18
DOI: 10.1055/s-0033-1346615

Evaluation eines neuen Algorithmus zur quantativen Vermessung von Infarktgrößen bei Patienten mit akutem und chronischem Myokardinfarkt unter Verwendung der kardialen Magnetresonanztomografie

G Lund 1, M Avanesov 1, D Säring 2, P Bannas 1, K Müllerleile 3, J Cürlis 1, D Barz 1, G Adam 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Institut für Computational Neuroscience Zentrum für Experimentelle Medizin, Institut für Computational Neuroscience Zentrum für Experimentelle Medizin, Hamburg
  • 3Universitäres Herzzentrum Hamburg (UHZ), Klinik und Poliklinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie, Hamburg

Ziele: Die kardiale Magnetresonanztomografie(CMR) ermöglicht unter Verwendung des delayed enhancement(DE) eine genaue Infarktgrößenbestimmung, aber die quantitative Infarktvermessung mit Einsatz einer Schwellenwertmethode ist zeitaufwendig und hängt von der genauen Platzierung der Myokard- und Infarktkonturen ab. Ziel dieser Studie war die Untersuchung der Genauigkeit und des Zeitaufwandes eines neuen Algorithmus zur quantitativen Infarktgrößenbestimmung im Vergleich zu einer Standardauswertung. Methode: In DE-CMR-Studien von 10 Patienten mit akutem Myokardinfarkt und 10 Patienten mit chronischem Infarkt wurden die Infarktgrößen quantitativ von einem erfahrenen Untersucher und 2 geschulten neuen Untersuchern ausgewertet. Bei der Standardauswertung wurden die Signalintensitäten in 5 Regionen des nicht infarzierten Myokards gemessen. Die Signalintensitäten wurden gemittelt und die SDs berechnet. Anschließend wurden die Bilder automatisch >2 Standardabweichungen gelevelt und die Infarktgröße berechnet. Die Auswertungszeit wurde für beide Auswertungsstrategien berechnet. Ergebnis: Die mittlere akute Infarktgröße betrug 19,3%LV mit dem Standardverfahren und 18,0%LV mit dem neuen Verfahren (P = ns). Bei Patienten mit chronischem Infarkt lag die mittlere Infarktgröße bei 8,6 ± 10,9%LV mit der Standardauswertung und 7,8 ± 10,0%LV mit dem neuen Algorithmus (P = ns). Eine gute Übereinstimmung ergab sich zwischen den erfahrenen und den geschulten neuen Untersuchern mit -3,0 ± 13,7% für die Standardauswertung und +3,0 ± 14,1% für die neue Evaluation (P = ns). Die Evaluationszeit zur quantitativen Infarktgrößenbestimmung konnte signifikant von 15,3 ± 5,5Min auf 9,6 ± 2,7Min (P<0.001) reduziert werden. Schlussfolgerung: Im Vergleich zur Standardauswertung offenbarte der neue Evaluationsansatz ähnliche Messungen der Infarktgrößen bei Patienten mit einem akuten sowie chronischen Infarkt und zeigte eine gute Übereinstimmung innerhalb der Untersucher. Die Evaluationszeit konnte mit dem neuen Algorithmus signifikant gesenkt werden.

Korrespondierender Autor: Lund G

Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

E-Mail: g.lund@uke.uni-hamburg.de