Rofo 2013; 185 - VO407_5
DOI: 10.1055/s-0033-1346508

Der Einfluss von kardiovaskulären Risikofaktoren auf Inflammation der Gefäßwand und Gefäßverkalkung variiert zwischen unterschiedlichen anatomischen Regionen – eine PET-CT Studie

FF Strobl 1, C Rist 1, F Bamberg 1, A Rominger 2, M Hacker 2, C Übleis 2, KM Thierfelder 1, K Nikolaou 1, MF Reiser 1, T Saam 1
  • 1Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Nuklearmedizin, München

Ziele: Der unabhängige Einfluss von unterschiedlichen kardiovaskulären Risikofaktoren auf Gefäßwandinflammation und Gefäßverkalkung in unterschiedlichen Arterien sollte evaluiert werden. Methode: 315 Patienten (Durchschnittsalter: 57,8 Jahre, 123 männlich), die eine 18F-FDG Ganzkörper Bildgebung erhalten hatten, wurden eingeschlossen. Ein Bloodpool korrigierter target background ratio (TBR) und ein Gefäßkalkscore (CPS) wurden in der thorakalen und abdominellen Aorta, beiden Carotiden und beiden Iliakalarterien bestimmt. Folgende kardiovaskuläre Risikofaktoren wurden ermittelt: Alter >= 65 Jahre (n = 114), männliches Geschlecht (n = 114), Diabetes (n = 15), Hypercholesterinämie (n = 62), Hypertonus (n = 76), BMI >= 30 (n = 38) und aktiver Raucher (n = 32). Der unabhängige Einfluss der Risikofaktoren auf TBR und CPS wurde mithilfe einer multivariaten Regressionsanalyse bestimmt. Ergebnis: TBR war in der thorakalen Aorta unabhängig mit Alter >= 65 Jahren und männlichem Geschlecht assoziiert, CPS mit Alter >= 65 Jahren, männlich, Hypertonie und Diabetes. TBR in der abdominellen Aorta war assoziiert mit Alter >= 65 Jahren und männlich, CPS mit Alter >= 65 Jahren, Diabetes und Rauchen. Ein unabhängiger Einfluss auf TBR in den Carotiden wurde für Alter >= 65, männlich und BMI >= 30 gefunden, bei CPS für Alter >= 65 Jahren und Diabetes. In den Iliakalarterien fand sich ein unabhängiger Einfluss von Alter >= 65 Jahren auf TBR und von Alter >= 65 Jahren, männlich, Hypertonus, Diabetes und Rauchen auf CPS. Schlussfolgerung: Der Einfluss von kardiovaskulären Risikofaktoren auf unterschiedliche Gefäßterritorien zeigt eine regional verschiedene Ausprägung. Diese Ergebnisse könnten bei asymptomatischen Patienten die Screening Strategien verbessern und helfen Risikoprofile besser zu bestimmen.

Korrespondierender Autor: Strobl FF

Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Marcchioninistr. 15, 81377 München

E-Mail: frederik.strobl@med.lmu.de