Rofo 2013; 185 - VO215_6
DOI: 10.1055/s-0033-1346452

Meta-Analyse und systematischer Überblick des prädiktiven Wertes von MRT-basierten Intraplaque Einblutungen für das Auftreten von zerebrovaskulären Ereignissen

T Saam 1, H Hetterich 1, V Hoffmann 2, C Yuan 3, M Treitl 1, M Dichgans 4, H Poppert 5, MF Reiser 1, F Bamberg 1
  • 1Klinikum der Ludwig-Maximilian-Universität München, Klinische Radiologie, München
  • 2Ludwig-Maximilian-Universität, Institut der biomedizinschen Epidemiologie, München
  • 3University of Washington, Radiology, Seattle, USA
  • 4Klinikum der Ludwig-Maximilian-Universität München, Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung, München
  • 5Technische Universität, Neurologie, München

Ziele: Zahlreiche Studien zeigen, dass die MRT-basierte Darstellung atherosklerotischer Plaques der Karotiden bestimmte Plaquecharakteristika identifizieren kann, die mit einem erhöhten zerebrovaskulären Risiko assoziiert sind. Allerdings basieren die verfügbaren Daten auf kleineren heterogenen Populationsstichproben. Daher haben wir eine Meta-Analyse durchgeführt, um den prädiktiven Wert der mittels MRT identifizierten Intraplaque Einblutung (IPE) für das Auftreten von zerebrovaskulären Ereignissen zu bestimmen. Methode: Im Februar 2012 haben wir PubMed, EMBASE und die Cochrane Bibliothek nach MRT-Studien mit mehr als 35 Individuen durchsucht. Unabhängige Beobachter sammelten Informationen zu den Populationen, MR Techniken, Resultaten und der Studienqualität. Das Risiko (Hazard Ratio) von IPE (T1w Hyperintensität) auf zerebrovaskuläre Ereignisse (TIA, Apoplex, Amaurosis fugax) wurde mithilfe der randomisierter Regression abgeleitet, die Gründe für Heterogenität wurden mit einer Meta-Regressionsanalyse bestimmt. Ergebnis: Unter 218 veröffentlichen Artikeln identifizierten wir 8 geeignete MRT-Studien (alle 1,5 T) mit 689 Teilnehmern (73,1 ± 2,5 Jahre, 77,9% männlich). Die Prävalenz von IPE war hoch (49%). Über einen Zeitraum von 19,6 Monaten gab es 108 zerebrovaskuläre Ereignisse (15,7% Ereignisrate). Die Rate für zerebrovaskuläre Ereignisse bei Fällen mit nachweisbarer IPE betrug 30,6%. Vorhandensein von IPE in der Baseline-MRT war mit einem 6-mal höheren Risiko für zerebrovaskuläre Ereignisse assoziiert (HR: 5,69; 95%-CI: 2,98 – 10,87). Die Meta-Regressions Analyse zeigte, dass kleine Studien (n<70), Studien mit symptomatischen Patienten und Studien mit vorwiegend männlichen Patienten signifikant höhere Hazard Ratios aufwiesen. Schlussfolgerung: Das Vorhandensein von IPE in der MRT-basierten Plaque Bildgebung der Karotiden ist stark mit zerebrovaskulären Ereignissen assoziiert, trotz Heterogenität der Populationen, Endpunkte und der Kategorisierung der MRT Ergebnisse.

Korrespondierender Autor: Saam T

Klinikum der Ludwig-Maximilian-Universität München, Klinische Radiologie, Pettenkoferstr. 8a, 80336 München

E-Mail: Tobias.Saam@med.lmu.de