Rofo 2013; 185 - VO304_2
DOI: 10.1055/s-0033-1346373

Ganzkörper-PET/MRT mit 18F-FDG versus Ganzkörper-PET/CT in der Rezidivdiagnostik von gynäkologischen Tumoren des kleinen Beckens – erste Ergebnisse

K Beiderwellen 1, J Grüneisen 2, V Hartung-Knemeyer 3, P Heusch 4, H Kühl 1, A Bockisch 3, TC Lauenstein 1, L Umutlu 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische undInterventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 3Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
  • 4Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf

Ziele: Evaluation der Ganzkörper-PET/MRT mit 18F-FDG in der Rezidivdiagnostik von Ovarial- und Zervixkarzinomen im Vergleich zur PET/CT. Methode: 12 Patientinnen mit Rezidiv-Verdacht eines gynäkologischen Tumors des weiblichen Beckens (Ovarialkarzinom: n = 7; Zervixkarzinom: n = 5) erhielten eine PET/CT in fulldose-Technik (Biograph mCT 128, Siemens). Im Anschluss erfolgte eine PET/MRT mit i.v.-Kontrastmittel (Biograph mMR, Siemens). Das PET/MRT-Protokoll umfasste: 1) T1 FLASH 2D tra., 2) T2 HASTE tra., 3) STIR cor., 3) DWI, 4) T1 FLASH 2D fs tra. post KM. Es folgte eine läsionsbasierte Analyse durch zwei Ärzte auf Ebene der einzelnen Modalitäten (PET/CT, PET/MRT) und Submodalitäten (PET, CT, einzelne MRT-Sequenzen) anhand ordinalskalierter Scores auf Abgrenzbarkeit (0 = nicht abgrenzbar; 1 = allenfalls unscharf abgrenzbar; 2 = gut abgrenzbar; 3 = sehr gut abgrenzbar) und diagnostische Konfidenz (1 = sicher benigne; 2 = eher benigne; 3 = indifferent; 4 = eher maligne; 5 = sicher maligne). Als Referenzstandard dienten alle verfügbaren Daten (Vorgeschichte; PET/CT; PET/MRT) und ein klinisches Follow-up (median: 168 Tage). Ergebnis: In Bezug auf den Referenzstandard wiesen 10 der 12 Patientinnen maligne Läsionen auf. Insgesamt wurden 36 Läsionen (7 benigne, 29 maligne) in vier Lokalisationen (Lymphknoten, hepatisch, ossär, Vaginalstumpf) beschrieben. Alle in der PET/CT als maligne beurteilten Läsionen wurden ebenfalls mittels PET/MRT als maligne identifiziert. Alle malignen Läsionen waren in PET/CT und PET/MRT äquivalent sicher abgrenzbar (PET/CT: 3,0 ± 0; PET/MRT: 3,0 ± 0). Mittels PET/MRT konnten 4 zusätzliche benigne Leberläsionen (Zysten<5mm) diagnostiziert werden. Schlussfolgerung: Beide Untersuchungsmodalitäten ermöglichen eine äquivalent hochwertige Rezidivdiagnostik von Tumoren des weiblichen Beckens. Bei geringerer Strahlenexposition sowie besserer Abgrenzbarkeit kleinster Leberläsionen stellt die PET/MRT die empfehlenswertere Untersuchungsmodalität für Patientinnen jungen Alters bzw. repetitive Untersuchungen dar.

Korrespondierender Autor: Beiderwellen K

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstraße 55, 45122 Essen

E-Mail: karsten.beiderwellen@uk-essen.de