Rofo 2013; 185 - VO213_9
DOI: 10.1055/s-0033-1346345

„Time to peak“ basierte Differenzierung von funktionellen Plazentakompartimenten im Mausmodell

CC Much 1, U Wedegaertner 1, ND Forkert 2, J Sedlacik 3, G Adam 1, F Kording 1
  • 1Uniklinikum Hamburg Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Uniklinikum Hamburg Eppendorf, Computational Neuroscience, Hamburg
  • 3Uniklinikum Hamburg Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Hamburg

Ziele: Bisher mittelt die VOI-basierte Perfusionsanalyse der Mausplazenta die Werte aller Plazentasegmente. Die Plazenta besteht allerdings aus zwei funktionellen Zonen, dem stark vaskularisierten Labyrinth und der weniger Gefäßreichen Junktionalzone. Das Ziel unserer Studie war eine „Time-to peak“ basierte Segmentation der Plazenta zur separaten Analyse der funktionellen Kompartimente. Methode: 3 schwangere Balb/C Mäuse wurden an Gestationstag 16.5 an einem 7 Tesla Kleintierscanner (Clinscan, Bruker, Deutschland) untersucht. Die dynamische Perfusionsbildgebung (Multihance, Bracco, Deutschland) erfolgte mit einer 3D T1-gewichteten Gradientenechosequenz (TR: 10 ms, TE: 1.78/4 ms, FoV: 40 mm, Flipwinke: 20°, Matrix: 128, Messungen: 50). Pixel-basierte Time-to-peak Karten wurden berechnet und „k-mean clustering“ wurde für die Segmentierung in zwei Zonen angewendet. Die mittlere Time-to-peak wurde für die zwei Kompartimente berechnet. Eine AUC Analyse der gemittelten Kontrastmittelkurven der beiden Kompartimente durchgeführt und Unterschiede mit einem t-Test berechnet. Ergebnis: Eine Time-to-peak basierte Differenzierung war für alle Plazenten möglich (n = 3). Die Pixelanalyse zeigte dass der Anteil der Low Flow Zone an der Plazenta (25,2 mm3 ± 0.9) ca. 50% über dem der High Flow Zone (12,3 mm3 ± 2) lag. Die Time-to-peak der High-Flow Zone betrug 55 ± 4 s, die der Low Flow Zone 109 ± 5 s

Die AUC Analyse ergab einen signifikanten Unterschied der zwei plazentaren Segmente (High Flow 3,7 ± 8/Low Flow 2,3 ± 1,1) (p = 0,01). Schlussfolgerung: Die Time-to-peak basierte Differenzierung der Plazentakompartimente erlaubt eine Einteilung in High und Low Flow Zonen, welche visuell eine gute Entsprechung zu den physiologischen Kompartimenten darstellt. Die AUC Analyse zeigt, dass die ermittelten Zonen ein signifikant unterschiedliches Perfusionsverhalten haben, daher erscheint eine getrennte Analyse sinnvoll.

Korrespondierender Autor: Much CC

Uniklinikum Hamburg Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

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