Rofo 2013; 185 - VO212_4
DOI: 10.1055/s-0033-1346332

Evaluation einer automatischen Röhrenspannungsselektion in Kombination mit organspezifischer Dosisreduktion in der klinischen Thorax-CT

P Kröpil 1, L Schimmöller 1, S Dietrich 1, P Heusch 1, J Aissa 1, G Antoch 1, RS Lanzman 1
  • 1Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf

Ziele: Der Einfluss einer automatischen, schwächungsbasierten Röhrenspannungsselektion (SRSS) kombiniert mit organspezifischer Dosisreduktion (OSDR) auf Strahlendosis und Bildqualität (BQ) sollte bei kontrastmittelverstärkten CT-Untersuchungen des Thorax untersucht werden. Methode: 68 konsekutive Patienten (mittleres Alter 58.3 ± 12.7 Jahre), welche eine klinisch indizierte, kontrastmittelverstärkte (100 ml Iohexol) Thorax-CT an einem 128-Zeilen Scanner erhielten, wurden in die Studie eingeschlossen. 34 Thorax-CTs wurden unter Anwendung der neuen Dosisreduktionsalgorithmen SRSS und OSDR (CareKV™, XCare™; Siemens) durchgeführt. OSDR schützt oberflächennahe radiosensitive Organe wie Mamma und Schilddrüse durch Reduktion des Röhrenstromzeitproduktes während der anterioren Projektionen. Die SRSS adaptiert automatisch die Röhrenspannung in Abhängigkeit von der Strahlungsschwächung durch den Patienten sowie der Art des Untersuchungsprotokolls. Objektive und subjektive BQ sowie Strahlendosis (CTDIvol) wurden mit 34 Thorax-CTs nach Standardprotokoll (120 kV) ohne Anwendung von SRSS und OSDR verglichen. Die subjektive BQ wurde auf einer 4-Punkt-Skala (1_nicht diagnostisch; 4_exzellent) bewertet. Signal-zu-Rausch Verhältnisse (SNR) wurden durch ROI-Messungen im kontrastieren Lumen der Aorta und der umgebenden Luft außerhalb des Körpers bestimmt. Ergebnis: Der CTDIvol der Thorax-CTs unter Anwendung von SRSS und OSDR war signifikant geringer als beim Standardprotokoll (3.1 ± 1.0 mGy versus 6.2 ± 2.3 mGy; p<0.001). Obwohl das Rauschniveau bei Anwendung der Dosisreduktionsalgorithmen leicht erhöht war (14.7 ± 5.7 vs. 11.4 ± 3.8 HU; p<0.01), wurden keine signifikanten Unterschiede der SNR (17.0 ± 4.6 vs. 16.5 ± 4.5) oder der subjektiven BQ (mittlerer Bewertungsscore 3.88 vs. 3.93) zwischen beiden Protokollen beobachtet. Schlussfolgerung: Die kombinierte Anwendung von SRSS und OSDR verringert erheblich die Dosis der Thorax-CT im Rahmen der klinischen Routine unter Bewahrung einer hohen subjektiven und objektiven Bildqualität.

Korrespondierender Autor: Kröpil P

Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Moorenstrasse 5, 40225 Düsseldorf

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