Rofo 2013; 185 - RK305_2
DOI: 10.1055/s-0033-1345956

Diagnostik von entzündlichen Veränderungen des Dünndarms mittels des MR-Enteroklysmas inklusive diffusionsgewichteter MRT

C Schmid-Tannwald 1
  • 1Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, Institut für Klinische Radiologie, München

Mit dem MR-Enteroklysma lassen sich sowohl das Darmlumen, als auch die Darmwand, die Umgebungsinfiltration, das Mesenterium, Lymphknoten und ggf. Lebermetastasen gleichzeitig erfassen und beurteilen. Zusätzlich können dynamische Informationen gewonnen werden, da beim MR-Enteroklysma die Darmfüllung bereits unter MRT-Kontrolle stattfindet (MR-Fluroskopie).

Die diffusionsgewichtete MRT wird zunehmend in der abdominellen Bildgebung eingesetzt. Entzündliche Prozesse am Darm scheinen mit einer verminderten Diffusion einherzugehen, die zu einem visuell erkennbaren, erhöhten Signal in den diffusionsgewichteten Bildern und zu einer Erniedrigung der ADC-Werte führt.

In der Diagnostik des Morbus Crohn hat das MR-Enteroklysma einen hohen Stellenwert erreicht. Die Morphologie der Darmwandveränderungen wie Wandverdickung, Wandödem und Wandschichtung, Ausmaß und Muster der Kontrastmittelaufnahme und mesenteriale Begleitreaktionen wie Hypervaskularisierung und Lymphknotenreaktionen werden beschrieben und vorgestellt. Darüber hinaus wird die diagnostische Aussagekraft des MR-Enteroklysma in Hinblick auf die Unterscheidung zwischen aktiv inflammatorischem Stadium und fibro-stenotischem Stadium des Morbus Crohn und die Darstellung von Komplikationen wie inneren und äußeren Fisteln sowie Abszessen diskutiert. Neben den typischen bildmorphologischen Kriterien wird die Rolle der diffusionsgewichteten Sequenzen diskutiert. Die Differentialdiagnose der Veränderungen des Faltenreliefs beim MR-Enteroklysma ist vielfältig und schließt andere benigne Entitäten wie infektiös-bedingte und ischämisch-bedingte Enteritiden ein.

Lernziele:

Der Vortrag stellt nach kurzer Einführung in die Untersuchungstechnik des MR-Enteroklysma die wichtigsten entzündlichen Erkrankungen des Dünndarms vor. Ziel des Vortrages ist es, typische Unterscheidungsmerkmale und bildmorphologische Charakteristika entzündlicher Erkrankungen des Dünndarms herauszuarbeiten.

Korrespondierender Autor: Schmid-Tannwald C

Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377 München

E-Mail: christine.schmid-tannwald@med.uni-muenchen.de