Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - A27
DOI: 10.1055/s-0033-1336814

Primäres Endometriumkarzinom am Mons pubis – Ein Case Report

M Peer 1, W Fellner 2, BE Seeber 3, AG Zeimet 1, C Marth 1
  • 1Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universität Innsbruck, Tirol
  • 2Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Landeskrankenhaus Vöcklabruck, Oberösterreich
  • 3Abteilung für Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Universität Innsbruck, Tirol

Wir präsentieren den Fall einer 44-jährigen Patientin, welche ein subkutanes Endometriumkarzinom auf Basis einer Endometriose entwickelte.

Außer der langjährigen Einnahme von oralen Kontrazeptivern war die gynäkologische Anamnese der Patientin unauffällig. Bei einer Routinekontrolle berichtet sie über eine kleine Unebenheit im Subkutangewebe des Mons pubis. Nach Resektion der Läsion und histologischer Analyse wurde ein Endometriumkarzinom auf dem Boden einer Endometriose diagnostiziert. Das Malignom includierte dabei Anteile eines Typ I-, als auch eines Typ II-Endometriumkarzinoms. Die Behandlung erfolgte im Rahmen eines multidisziplinären Teams und beinhaltete die umfassende chirurgiesche Resektion des Tumors inklusive Entfernung des Schambeinastes. Nach einem internationalen Konsil (GCIG) erfolgte eine adjuvante Chemo- und Strahlentherapie.

Nach 3 Jahren der Nachsorge gibt es bisher keine Anzeichen für ein Rezidiv.

Die maligne Transformation von Endometriose ist selten und kommt primär zu 79% im Ovar vor. Es existieren bereits multiple Erklärungsansätze für das prä-maligne Potential von Endometriose. Vorschläge inkludieren dabei endokrinologische, immunologische und genetische Alterationen als mögliche Auslöser der Gewebsveränderungen. Ein uteriner Primärtumor wurde in der vorgestellten Kasuistik ausgeschlossen. Es ist der erste Fall von subkutaner Endometriose und deren maligne Entartung in einer prämenopausalen Patientin.