Klin Monbl Augenheilkd 2012; 229 - KV49
DOI: 10.1055/s-0032-1331562

Auswertung des postoperativen Verlaufs des MICS Zuganges bei Cataract-Operationen im Kindesalter

JP Klein 1, E Waffenschmidt 1, E Bertelmann 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Hintergrund: Für die Cataract-Operation im Kindesalter gibt es unterschiedliche Zugänge zur Entfernung der Linse. Wir führten eine retrospektive Analyse des postoperativen Verlaufs der in unserer Klinik über einen MICS Zugang operierten Kinder durch und legten dabei vor allem den Schwerpunkt auf notwendige Revisionsoperationen, intraokularen Tensioanstieg und postopertive Komplikationen in einem Zeitraum von 3–6 Monaten. Material + Methoden: In einem Zeitraum von Dezember 2011 bis August 2012 führten wir an 40 Augen von 30 Kindern im Alter von 8 Wochen bis 16 Jahren eine Katarakt Operation (ab dem 2. LJ mit Implantation einer IOL) mit hinterer Kapselausschneidung und vorderer Vitrektomie über einen MICS Zugang durch. Alle Operationen wurden von demselben Operateur durchgeführt. Wir analysierten retrospektiv die Komplikationsraten (Tensioanstieg, Nachstarentwicklung, Notwendigkeit einer Revisionsoperation) über 3–6 Monate und diskutieren Vor- und Nachteile des Operationszuganges im Vergleich zur Lentektomie über einen Pars-plana-Zugang. Ergebnisse: Bei keinem der 40 Augen kam es zu intraoperativen Komplikationen. An einem Auge musste 4 Monate postoperativ aufgrund einer hinteren Kapselphimose eine hintere Kapselausschneidung erfolgen. Keines der Augen wies im Zeitraum von 3–6 Monaten einen Anstieg des Intraokurladruckes >21mmHg auf. Diskussion: Die Kataraktoperation im Kindesalter kann mit und ohne Implantation einer Intraokularlinse komplikationslos über einen MICS Zugang erfolgen. Aufgrund der gerade bei jungen Patienten besonders hohen Nachstarrate ist eine große hintere Kapseleröffnung notwendig. Wir haben im Verlauf von bis zu 6 Monaten nur eine erneute Operation zur Nachstarbehandlung durchführen müssen. Aufgrund der Instabilität der dünnen Sklera ist eine Korneoskleralnaht zur Abdichtung des Tunnels notwendig, die in einer weiteren Narkose gezogen werden muss. Die zweite Narkose nutzen wir zur Anpassung einer Kontaktlinse bei Kindern ohne primäre IOL Implantation und zur erneuten vollständigen Narkoseuntersuchung. Wir ziehen den vorderen Zugang einem pars plana Zugang aufgrund der besseren Übersicht und in unserer Serie geringer Komplikationsrate vor.