Rofo 2012; 184 - A31
DOI: 10.1055/s-0032-1329777

Fortschritte in der Brustdiagnostik mittels gitterbasierter Phasenkontrastbildgebung

S Liebhardt 1, M Willner 2, J Herzen 3, D Mayr 2, SD Auweter 1, M Reiser 1, K Hellerhoff 1
  • 1 Institut für Klinische Radiologie, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Marchioninistr. 15, 81377München
  • 2 Physik-Department der Technischen Universität München, James-Franck-Str. 1, 85748 Garching
  • 3 Institut für Werkstoffforschung, Helmholtz-Zentrum Geesthacht, Max-Planck-Straße 1, 21502 Geesthacht
  • 4 Pathologisches Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München, Marchioninistr. 27, 81377München

Zielsetzung: Phasenkontrastbildgebung beruht auf der Phasenverschiebung von Röntgenstrahlen an Gewebsgrenzen und bietet im Vergleich zu absorptionsbasierten Methoden der Bildgebung einen deutlich höheren Kontrast. Die Technik der gitterbasierten Phasenkontrastbildgebung ist für die klinische Anwendung besonders vielversprechend, da hierfür keine monochromatische Röntgenstrahlung erforderlich ist. Das Potential der Methode für die Brustbildgebung wird anhand ausgewählter Befunde dargestellt.

Material und Methoden: Gitterbasierte Phasenkontrast-Computertomografie (PCCT) formalinfixierter Brustproben wurde am Synchrotron und an konventionellen Röntgenquellen durchgeführt und die Bilddaten mit den korrespondierenden histologischen Schnitten verglichen.

Ergebnisse: Die mittels gitterbasierter PCCT erzeugten Bilddaten korrelieren sehr gut mit den histologischen Schnitten. PCCT ermöglicht eine Differenzierung zwischen Karzinom und gesundem Brustgewebe sowie eine dreidimensionale Darstellung von Gewebsstrukturen, wie dilatierten Gängen. In der PCCT lassen sich anhand des unterschiedlichen Kontrasts Strukturen darstellen, die in den absorptionsbasierten Bilddatensätzen verborgen bleiben.

Diskussion: Trotz der niedrigeren Auflösung im Vergleich zu Synchrotronquellen liefert die gitterbasierte PCCT an konventionellen Röntgenquellen genügend Kontrast, um die Feinstruktur von Brustgewebe korrelierend zur Histologie darzustellen. Die mittels PCCT erzeugten Bilder sind den absorptionsbasierten hinsichtlich Detailauflösung deutich überlegen.

Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie demonstriert das Potential gitterbasierter PCCT in der Optimierung der bildgebenden Brustdiagnostik