Klin Monbl Augenheilkd 2012; 229 - R21
DOI: 10.1055/s-0032-1327147

Bestrahlungsmöglichkeiten von Tumoren der Orbita und des Sehnervs

TG Wendt 1, A Märtin 1
  • 1Jena

Benigne und maligne Tumoren im Bereich von Orbita und Sehnerv sind insgesamt selten. Oft werden sie in multimodalen Therapiekonzepten behandelt. Moderne Techniken erlauben eine zunehmende Schonung von strahlensensiblen, den Tumor eng benachbarten Normalgeweben wie der Linse, der Retina oder der Tränendrüse und senken dabei Langzeitnebenwirkungen. Bei den Meningeomen und niedriggradigen Gliomen des nervus opticus steht die stereotaktisch geführte fraktionierte Radiotherapie als organ- und funktionserhaltende Therapie im Vordergrund. Inkomplett reszierte/rezdivierende Keilbeinflügelmeningeome können den Visus bedrohen und eine Indikation für eine postoperative Radiotherapie darstellen. Maligne Lymphome der Orbita werden durch die lokalisierte Strahlentherapie in über 90% lokal kontrolliert. Die Mitbeteiligung des Glaskörpers bei malignem Lymphom des Gehirns ist selten und hat trotz Chemotherapie und Radiotherapie keine gute Prognose. Die Retrobulbärbestrahlung u.a. bei Autoimmunhyperthyreose Typ Basedow wird bei Versagen der Corticoidtherapie im Stadium NOSPECS >1 eingesetzt. Bei Nichtansprechen der Corticoidtherapie beim orbitalen Pseudotumor besteht die Indikation zur Radiotherapie.