Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72 - P52
DOI: 10.1055/s-0032-1318573

Therapie der peripartale Cardyomyopathie bei einer 32-jährigen Erstgravida mit Bromocriptin

A Wischnik 1, M Franitza 1, J Friedrich 1, S Wischnik 1
  • 1Klinikum Augsburg, Frauenklinik

Einführung: Die peripartale Cardiomyopathie (PPCM) ist eine schwere und oftmals zu spät erkannte Erkrankung. Ist sie einmal diagnostiziert, so werden bei dieser entsprechend anderer Formen der dilatativen Cardiomyopathie ACE-Hemmer, Diuretika und Aldosteron-Antagonisten, wie auch Betablocker verwendet.[1] Zudem ergeben neueste Studien ein positives Outcome durch die Therapie mit Bromokriptin.[2] Dieses stoppt die Produktion von Prolaktin, welches zu gespalten wird, welches wiederum das Endothel schädigt und die Herzmuskulatur nicht mit ausreichend Sauerstoff versorgen kann.[3]

Fallvorstellung: 32-jährige Erstgravida mit bekannter Aorteninsuffizienz II°, Z.n. Myokarditis in der Kindheit, mit der Diagnose einer PPCM in der 37. SSW. Die Entbindung erfolgte via primärer Sectio in 37 + 0. Die postoperative Behandlung erfolgte mit o.g. Medikation. Zzgl. wurde die Patientin mit Bromocriptin abgestillt. Nach initialer postoperativer Dekompensation verbesserten sich sowohl die pro-BNP-Werte (von 3700 auf 690 pg/ml) als auch die linksventrikuläre Ejektionsfunktion erheblich. Es konnte die Entlassung der Patientin unter engmaschiger Kontrolle erfolgen.

Zusammenfassung: Bromocriptin als Therapeutikum einer PPCM ist in Deutschland noch nicht zugelassen. Dieser Fall soll den positiven Effekt des Bromocriptin zur Behandlung bei PPCM nochmals unterstreichen, die Diskussion zur Zulassung desselben sollte weiterhin intensiviert werden.

Literatur:

[1] Dtsch arztebl 2008; 105(44):751–6; DOI:10.3238/arztebl.2008.0751

[2] Dtsch arztebl 2008; 105(44):751–6; DOI:10.3238/arztebl.2008.0751

[3] European Journal of Heart Failure (2010) 12, 767–778 doi 10. 1093/eurjhf/hfq120