Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72 - P6
DOI: 10.1055/s-0032-1318527

Vergleich mammographischer, sonographischer und histopathologischer Beurteilung des Primärtumors und des axillären Lymphknoten-Status bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom am Brustzentrum Main-Tauber im Zeitraum 2007–2009

H Lund 1, A Cramer 1, C Großmann 1, D Kranzfelder 1
  • 1Missionsärztliche Klinik Würzburg, Abt. für Frauenheikunde und Geburfshilfe

Retrospektive Auswertung von 367 Patientenakten mit Mammografie- und Sonografiebefunden sowie der postoperativen histopathologischen Befunde im Zeitraum Januar 2007 bis Dezember 2009.

Hierbei wurden u.a. folgende Fragestellungen bearbeitet:

  • Vergleich präoperativer BIRADS- Klassifikationen mammographisch und sonographisch.

  • Vergleich Tumorgröße präoperativ (MG und US) und postoperativ (Histologie)

  • Vergleich Tumor- und Axillastatus mit Festlegung des Tumorstadiums präoperativ (US) und postoperativ (TNM- Klassifikation)

In der bildgebenden Diagnostik präoperativ zeigte die Mammasonografie mit Darstellbarkeit von 99% aller invasiven Karzinome eine höhere Sensitivität der Detektionsrate im Vergleich zur Mammografie mit 90,5%.

95% der Tumoren wurden sonographisch mit US-BIRADS V diagnostiziert, 4% mit US-BIRADS IV. Nur 1% zeigte sonographisch einen unauffälligen Befund (US-BIRADS III).

Mammographisch zeigten sich präoperativ 61,5% als BIRADS V- Befunde, 30% wurden als BIRADS IV klassifiziert. 9,5% zeigten mammographisch präoperativ einen nicht malignomsuspekten Befund (BIRADS I-III) und wurden alternativ über Palpation oder Mammasonografie diagnostiziert.

Im Vergleich der Tumorgröße (MG/Sono – Histo) zeigte sich ein signifikant höherer Korellationskoeffizient der Mammasonografie (p-Wert 0,768) zur Mammografie (p- Wert 0,555).

Bei der sonographischen Beurteilung des axillären LK- Status zur Festlegung des präoperativen Tumorstadiums und des operativen Vorgehens (Sentinel-LK ja/nein) zeigten sich im Vergleich zum postoperativen histopathologischen Nodalstatus in 94% richtig negative Befunde, jedoch nur 47% richtig positive Befunde. 53% waren falsch negativ und 6% falsch positiv.

Bei der Mammasonografie kann somit auch in unserem Patientenkollektiv in der Beurteilung der zu erwartenden Dignität und Ausdehnung möglicher pathologischer LK- Befunde eine nur mäßige Sensitivität und Spezifität erreicht werden. In der Beurteilung des Nodalstatus gibt es weiterhin keine malignitätsspezifischen, diagnostischen Einzelmerkmale.