Rofo 2012; 184 - WI_PO19
DOI: 10.1055/s-0032-1311440

Serielles T2-mapping zur quantitativen Beurteilung der myokardialen Ödemresorption nach akutem Myokardinfarkt

G Lund 1, K Müllerleile 2, P Bannas 1, D Barz 1, J Cürlis 1, U Radunski 2, K Sydow 2, C Stehning 3, B Schnackenburg 4, G Adam 5
  • 1Klinik für diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Herzzentrum, Kardiologie, Hamburg
  • 3Philips, Hamburg
  • 4Philips, Berlin
  • 5Klinik für diagnostische und Interventionelle Radiologie

Ziele: Ziel der Studie ist es die myokardiale Ödemresorption durch T2-Mapping im seriellen Verlauf nach akutem Myokardinfarkt (AMI) zu beurteilen. Methode: Serielle MRT-Untersuchungen (1.5 Tesla Philips Achieva) wurden bei 11 Patienten innerhalb von 7 Tagen nach AMI (Baseline-Untersuchung) durchgeführt. Bei allen Patienten wurde das Infarktgefäß wiedereröffnet. Die Nachuntersuchungen erfolgten nach einem, 3 und 6 Monaten nach dem Infarktereignis. Neben Cine-, T2- und Delayed Enhancement-MRT-Aufnahmen wurden zusätzlich eine Navigator-gated Multi-Echo-Sequence zum T2-mapping durchgeführt. Für jeden Untersuchungszeitpunkt wurden T2-Maps mithilfe der OsiriX-Software plugins erstellt. Die T2-Zeiten wurden seriell mithilfe eines 6-Segment-Models regional ausgewertet. Die Infarktregion und entferntes normales Myokard wurden auf den Delayed Enhancement-Bildern festgelegt. Ergebnis: Die T2-Zeit im Infarktareal lag bei Baseline bei 82±19ms und nahm innerhalb des ersten Monats signifikant auf 70±7ms ab (P<0.05). Zwischen einem und 3 Monaten (70±7 vs. 62±8; P=ns) und 3 und 6 Monaten (62±8 vs. 62±5ms; P=ns) fand sich keine signifikante Abnahme der T2-Zeiten mehr. Im normalen Myokard fanden sich bei Baseline sowie nach einem, 3 und 6 Monaten normale, nicht verlängerte T2-Zeiten (61±6 vs. 61±5 vs. 59±7 vs. 58±2ms; P=ns). Das T2-Verhältnis zwischen der Infarktregion und dem normalen Myokard nahm zwischen Baseline und einem Monat (1.34±0.26 vs. 1.15±0.10; P<0.05) und zwischen einem und 3 Monaten (1.15±0.10 vs. 1.04±0.06; P<0.05) signifikant ab. Zwischen 3 und 6 Monaten fand sich keine weitere Änderung des T2-Verhältnis mehr (1.04±0.06 vs. 1.07±0.09; P=ns). Schlussfolgerung: Das serielle T2-Mapping ermöglicht nach AMI eine quantitative Beurteilung der ödembedingten T2-Zeitverlängerung. Die Ödemresorption findet bei Patienten mit wiedereröffnetem Infarktgefäß hauptsächlich innerhalb des ersten Monats statt. Das T2-Verhältnis normalisieren sich innerhalb der ersten 3 Monate.

Keywords: T2-Mapping, Akuter Myokardinfarkt, myokardiales Ödem, MRT

Korrespondierender Autor: Lund G

Klinik für diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246 Hamburg

E-Mail: glund@uke.de