Rofo 2012; 184 - WI_PO2
DOI: 10.1055/s-0032-1311423

Kontrastmittelgestützte MR-Angiographie bei Karotisstenosen: Verbessert automatische Bildregistrierung die Bildqualität?

J Menke 1, J Larsen 2
  • 1Universitätsmedizin Göttingen, Diagnostische Radiologie, Göttingen
  • 2Evangelisches Krankenhaus, Abteilung für Radiologie, Göttingen

Ziele: Bei Karotisstenosen ist die kontrastmittelgestützte MR-Angiographie (MRA) eine nicht-invasive bildgebende Alternative zur digitalen Subtraktionsangiographie (DSA). Bei der DSA kann die Bildqualität durch Verschieben von Bildmaske/Kontrastbild (Pixelshift) verbessert werden, falls sich der Patient während der DSA-Serie bewegt hat. Diese Studie untersucht, ob eine ähnliche Bildregistrierung auch die Bildqualität bei der Karotis-MRA verbessern kann. Methode: Über einen Zeitraum von 4 Jahren wurden die Karotis-MRA von Patienten mit Verdacht auf Karotisstenose prospektiv in die Studie eingeschlossen. Die üblichen nicht-registrierten MRA wurden mittels Varianzanalyse mit MRA verglichen, die mit dreidimensionaler automatischer Bildregistrierung (linear, affin, und nicht-linear) nachverarbeitet worden waren. Die Bildqualität wurde hierbei mit drei Parametern quantifiziert: (1) die Vessel-Detection-Probability (VDP) in Maximum-Intensity-Projection (MIP) Bildern; (2) die Contrast-to-Noise ratio (CNR) in MIP-Bildern; (3) die Contrast-to-Noise ratio in dreidimensionalen Bilddatensätzen. Ergebnis: Während der Studienperiode wurden 375 konsekutive Karotis-MRA durchgeführt. Fünf MRA wurden von der weiteren Analyse aufgrund von diagnostisch unzureichender Qualität ausgeschlossen. Bei den eingeschlossenen 370 Karotis-MRA hatte sich der Hals der Patienten während der MRA in 96,2% der Fälle um weniger als 1 Millimeter verschoben. Insgesamt zeigte die Varianzanalyse der drei oben genannten Parameter keine signifikante Verbesserung der Bildqualität, wenn registrierte MRA anstelle der üblichen nicht-registrierten MRA verwendet wurde (P>0,05). Schlussfolgerung: Die kontrastmittelgestützte Karotis-MRA ist für natürlich auftretende Halsbewegungen der Patienten robust und benötigt keine Bildregistrierung zur Verbesserung der Bildqualität.

Keywords: Karotisstenosen, Magnetresonanzangiographie, Digitale Bildverarbeitung, Bildregistrierung, Bildqualität

Korrespondierender Autor: Menke J

Universitätsmedizin Göttingen, Diagnostische Radiologie, Robert-Koch-Strasse 40, 37075 Göttingen

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