Rofo 2012; 184 - VO409_4
DOI: 10.1055/s-0032-1311324

Erste Erfahrungen mit der Dual-Energy-Volumen-Computertomographie in der Charakterisierung von Weichteilverkalkungen der peripheren Extremitäten

T Diekhoff 1, J Blobel 2, J Mews 2, S Hermann 3, K Loddenkemper 4, A Bruns 5, B Hamm 1, KG Hermann 1
  • 1Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Berlin
  • 2Toshiba Medical Systems Europe, Zoetermeer, Niederlande
  • 3Charité Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie, Berlin
  • 4Charité Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik m. S. Rheumatologie und Klinische Immunologie, Berlin
  • 5Charité Universitätsmedizin Berlin, Ambulantes Gesundheitszentrum der Charité CCM Rheumatologie, Berlin

Ziele: Erste Erfahrungen mit der Dual-Energy-Volumen-Computertomographie in der Charakterisierung von Weichteilverkalkungen der peripheren Extremitäten. Methode: Insgesamt wurden 36 Patienten (mittleres Alter 66 Jahre, 17 Frauen, 19Männer) mit Gelenkbeschwerden untersucht, bei denen klinisch oder konventionell-röntgenographisch der Verdacht auf eine Kristallarthropathie bestand. Es wurde jeweils eine Volumencomputertomographie (VCT) (Aquilion ONE, Toshiba, Japan) mit 16cm axialem Scanfeld ohne Tischvorschub in zwei aufeinander folgenden Rotationen mit 80kV und 135kV Röhrenspannung durchgeführt und rekonstruiert. Die Auswertung der Zielläsionen (Verkalkungen) erfolgte morphologisch und mittels einer Dual Energy Forschungssoftware (Version 4.71, TOSHIBA Medical Systems Corporation, Japan) zur Charakterisierung und farblichen Kodierung der unterschiedlichen Weichteilverkalkungen (Kalzium-haltig versus Urat-haltig). Ergebnis: Mittels VCT wurde eine Gicht in 12 Fällen, eine Chondrokalzinose (Calciumpyrophosphaterkrankung bzw. Hämochromatose) in 13, eine rheumatoide Arthritis in 5 und eine Arthrosis deformans in 6 Fällen diagnostiziert. Dabei wurde die klinische Verdachtsdiagnose in 22 Fällen bestätigt, in 14 Fällen durch die VCT korrigiert (davon Gicht in 4, Chondrocalzinose in 7, Arthritis in 2 und Arthrose in 1 Fällen). Die Charakterisierung der Zielläsionen gelang in 84% der Fälle, wobei insbesondere die Sichtbarkeit Urat-haltiger Weichteilläsionen durch die Forschungssoftware erhöht wurde. Schlussfolgerung: Die Einröhren-Dual-Energy-Computertomographie ist ein mögliches Verfahren, um Zusatzinformationen bei der bildgebenden Diagnostik von Kristallarthropathien zu gewinnen.

Keywords: Dual-Energy, Computertomographie, Arthritis, Gicht, Chondrocalcinose

Korrespondierender Autor: Diekhoff T

Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Charitéplatz 1, 101117, Berlin

E-Mail: torsten.diekhoff@charite.de