Rofo 2012; 184 - VO313_2
DOI: 10.1055/s-0032-1311228

Carotid Plaque Imaging in Acute Stroke (CAPIAS): Eine multizentrische Studie (www.clinicaltrials.gov NCT01284933)

T Saam 1, F Schwarz 1, A Karpinska 2, H Poppert 3, C Opherk 4, C Cyran 1, K Nikolaou 1, C Seiler 3, MF Reiser 1, DA Clevert 1, M Dichgans 2
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität, Klinische Radiologie, München
  • 2Ludwig-Maximilians-Universität, Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung, München
  • 3Technische Universität/Rechts der Isar, Neurologie, München
  • 4Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik und Poliklinik für Neurologie, München

Ziele: In bis zu 40% aller Patienten mit einem ischämischen Schlaganfall kann trotz intensiver Abklärung keine definitive Ursache gefunden werden. Beachtenswerter weise werden in den aktuell verwendeten Klassifikations-Schemata (TOAST, ASCO) Karotis Plaques nur dann als ursächlich für den Schlaganfall eingestuft, wenn eine signifikante Stenose vorliegt. Ziel dieser von Radiologen und Neurologen gemeinsam initiierten multi-zentrischen klinischen Studie (www.clinicaltrials.gov NCT01284933) ist es die Prävalenz und prognostische Bedeutung von komplizierten American Heart Assoziation Type VI Plaques (AHA-Typ6) in den Karotiden in Patienten mit akutem Schlaganfall oder TIA zu ermitteln. Methode: In dieser im Februar 2011 begonnenen Multi-Zenter Studie sollen 300 Patienten >49 Jahre mit einseitigen Diffusionsrestriktionen im Schädel-MRT im Versorgungsgebiet der A. carotis interna und Plaques im Ultraschall mit >2mm Durchmesser eingeschlossen werden. Folgende Untersuchungen werden bei allen eingeschlossenen Patienten durchgeführt: Schädel-MRT, transthorakale und/oder transösophageale Echokardiographie, Labor, klinische Untersuchung, hochaufgelöstes Black-Blood MRT der Karotiden mit speziellen Oberflächenspulen. Follow-Up Untersuchungen finden nach 3 (Telefoninterview) und 12 Monaten (klinische Untersuchung, Schädel-MRT sowie MRT der Karotiden) statt. Ergebnis: Daten über die Häufigkeit von AHA-Typ6 Plaques in Patienten mit ischämischen Schlaganfall werden bedeutende Einsichten in die Pathophysiologie der Schlaganfallentstehung liefern und erste Daten einer Zwischenauswertung werden auf diesem Kongress vorgestellt werden. Zudem sind wir interessiert, ob Patienten mit einem AHA-Typ6 Plaque ein höheres Risiko für einen Rezidiv Schlaganfall aufweisen als Patienten ohne AHA-Typ6 Plaque. Schlussfolgerung: In Abhängigkeit der Ergebnisse könnte diese Studie bedeutenden Einfluss für die Schlaganfallklassifikation aufweisen und könnte den Grundstein für die Planung von gezielten Interventionsstudien darstellen.

Keywords: Atherosklerose, Schlaganfall, Karotisplaque, Plaque Imaging

Korrespondierender Autor: Saam T

Ludwig-Maximilians-Universität, Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377 München

E-Mail: Tobias.Saam@med.uni-muenchen.de