Rofo 2012; 184 - VO309_2
DOI: 10.1055/s-0032-1311205

Digitale Tomosynthese der Brust in der klinischen Mammographie

AC Kühn 1, F Schramm 1, I Kaiser 1, T Kahn 1
  • 1Universität Leipzig, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig

Ziele: Die Digitale Tomosynthese der Brust (DBT) erlaubt eine Schnittbildrekonstruktion im Rahmen der Mammographie (MG), was zu einer Reduktion der anatomischen Überlagerung des Brustdrüsengewebes führt. Der Einfluss der zu erwartenden besseren Detektion und Detailbeurteilbarkeit auf das diagnostische Procedere soll mittels Vergleich der diagnostischen Aussage der 2D-MG im Vergleich zur DBT untersucht werden. Methode: In einer retrospektiven Beurteilung von 126 Mammae mit einem Gesamtbefund der Kategorien BIRADS 3–6 wurde ein selektiver Vergleich aller detektierten Läsionen vorgenommen. Ergebnis: Die Analyse umfasste insgesamt 424 Herde. Von diesen zeigten 153 Herde eine übereinstimmende Klassifizierung (BIRADS 2–6) und 178 Herde wurden nur in einem der Verfahren erkannt und in diesem als benigne eingestuft, hiervon 79% ausschließlich in der DBT. Für diese 331 Herde (77,6%) ergab sich somit keine Veränderung des weiteren diagnostischen Vorgehens. Von 33 malignomsuspekten Veränderungen wurden 25 (75,7%) in beiden Verfahren, insgesamt 7 nur in der zusätzlichen DBT als suspekt klassifiziert. Eine zusätzliche Biopsie wurde in 3 Fällen erforderlich, in einem Fall ergab die MG und in 2 Fällen die DBT die korrekte Klassifikation. Abweichend zur MG wurden 34 Herde durch die DBT auf BIRADS 3 herauf-, und 39 Herde auf BIRADS 2 herabgestuft Schlussfolgerung: Der Einsatz der DBT in der kurativen MG führte zu einer Zunahme der Gesamtzahl detektierter Herde, welche jedoch überwiegend in die Klassifikationen BIRADS 2 und 3 entfielen. In 77,6% folgte keine Änderung des weiteren diagnostischen Procedere. In der Summe führte die DBT, bezogen auf die untersuchten Mammae, in 7,9% zur Reduktion von vorgezogenen Zusatzuntersuchungen und in 4,8% zu einer Höherklassifikation auf BIRADS 4/5, wobei in 3 Fällen eine zusätzliche bioptische Abklärung erforderlich war.

Keywords: Mammographie, Tomosynthese, BIRADS

Korrespondierender Autor: Kühn AC

Universität Leipzig, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Liebigstr. 20, 04103 Leipzig

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