Rofo 2012; 184 - VO306_4
DOI: 10.1055/s-0032-1311187

Aneurysmata der Viszeralarterien: Langzeitergebnisse nach endovaskulärer Behandlung oder Verlaufsbeobachtung

A Massmann 1, K Obst-Gleditsch 1, R Kubale 1, M Katoh 1, R Shayesteh-Kheslat 2, G Schneider 1, A Bücker 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg/Saar
  • 2Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar, Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Homburg/Saar

Ziele: Evaluation der Langzeitergebnisse nach endovaskulärer Behandlung oder beobachtender Verlaufskontrolle von Patienten mit Viszeralarterienaneurysmen. Methode: Die retrospektive Auswertung des Klinikinformationssystemes eines Universitätsklinikums auf Viszeralarterienaneurysmata (VAA) über die vergangenen 21 Jahre ergab 35 Patienten (männlich 22, weiblich 13; Durchschnittsalter 67 Jahre) mit 45 VAA. Die Lokalisation und Aneurysmaausdehnung wurden nach endovaskulärer Therapie oder Beobachtung ohne Therapie erfasst. Die Verlaufskontrolle wurde mittels CT oder Sonographie durchgeführt. Ergebnis: Insgesamt 10 der 35 Patienten erhielten eine endovaskuläre Behandlung mittels Spiralembolisation (n=9) oder Stentimplantation (n=1) von Aneurysmen des Truncus coeliacus (n=1), A. hepatica (n=4), A. splenica (n=4), oder A. gastroduodenalis (n=1). Der mittlere Durchmesser der behandelten Aneurysmen betrug 30±15mm und derjenigen mit Verlaufsbeobachtung 10±5mm. Der initiale technische Erfolg der endovaskulären Behandlung betrug 100%. Die durchschnittliche Verlaufsperiode war 38 Monate (6–108 Monate). Nach Milzarterienembolisation trat bei 2 Patienten ein Postembolisationsyndrom auf. Es wurden keine weiteren Prozedur-bezogenen Komplikationen beobachtet. Unbehandelte VAA waren im Verlauf größenunverändert. Schlussfolgerung: Die endovaskuläre Behandlung von viszeralen Aneurysmen ist praktikabel und zeigt einen guten Langzeiterfolg. Aufgrund des minimalinvasiven Aufwandes sollte diese als Methode der Wahl angesehen werden und vor einem chirurgischen Vorgehen bevorzugt werden. Eine Verlaufskontrolle von unbehandelten kleinen (<1.5cm) Aneurysmen ist sicher und sollte die Vorgehensweise der Wahl sein.

Keywords: Viszeralarterienaneurysma, Verlaufskontrolle, Embolisation

Korrespondierender Autor: Massmann A

Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kirrberger Straße, 66421 Homburg/Saar

E-Mail: Alexander.Massmann@uks.eu