Rofo 2012; 184 - VO207_1
DOI: 10.1055/s-0032-1311088

Komplikationrate bei komplexen CT-gestützten Interventionen

B Rogits 1, K Jungnickel 1, B Friebe 1, S Kropf 2, M Pech 1, G Wieners 3, J Ricke 1
  • 1Universitätsklinik Magdeburg, Radiologie, Magdeburg
  • 2Universitätsklinik Magdeburg, Institut für Biometrie und medizinische Informatik, Magdeburg
  • 3Charité, Radiologie, Berlin

Ziele: Detektion und Analyse der Einflussfaktoren für Komplikationen bei CT-gestützten Interventionen in einem prospektiven Studienformat. Methode: Bei 274 CT-gestützten Interventionen (CT-Brachytherapie=120, Radiofrequenzablation=16, Punktion=99, Drainage=23, Schmerztherapie=16) in verschiedenen Lokalisationen (Lunge=80, retroperitoneal=74, Leber=101, Wirbelsäule=19) wurden in einem Zeitraum von November 2009 bis Dezember 2010 die Komplikationen in einem prospektiven Studienformat dokumentiert. Zudem wurden Tumorgröße, Stichtiefe, Anzahl der Punktionen, Schwierigkeitsgrad (1–3), Nadelgröße, Interventionalist und dessen Erfahrungsgrad analysiert. Alle Interventionen wurden unter Fluoroskopie an einem 16-Zeilen-CT (Aquilion 16 Toshiba, Japan) durchgeführt. Ergebnis: Bei 274 CT-gestützten Interventionen traten zwei Major- (0,8%) und 38 Minor-Komplikationen (14%) auf. Eine Weiterbehandlung der zwei Major-Komplikationen (behandlungsbedürftiger Pneumothorax und Hautverbrennung III. Grades) war erforderlich.

Die Komplikationsrate ist abhängig von der Lokalisation (p<0,01): Demnach traten die häufigsten Komplikationen (36/40) bei Lungeneingriffen auf (Minor-Pneumothorax und lokale pulmonale Einblutung) bei einer Pneumothoraxrate von 25%. Die höchste Komplikationsrate zeigte sich für die Radiofrequenzablation gefolgt von Biopsie, CT-Brachytherapie, Drainage und Schmerztherapie.

Die Komplikationshäufigkeit nimmt bei steigendem Schwierigkeitsgrad signifikant zu (p<0,01; von 2,3% auf 32,8%). Der Erfahrungsgrad zeigte bei geringem Schwierigkeitsgrad keinen signifikanten Einfluss auf die Komplikationshäufigkeit. Schlussfolgerung: Die Komplikationsrate bei 274 CT-gestützten Interventionen beträgt 0,8% für Major- und 14% für Minor-Komplikationen. Die Komplikationsrate bei den verschiedenen CT gestützten Interventionen ist abhängig von der Lokalisation, dem Schwierigkeitsgrad und der Prozedur. Der Erfahrungsgrad zeigte bei geringem Schwierigkeitsgrad keinen signifikanten Einfluss auf die Komplikationshäufigkeit.

Keywords: Komplikationsrate, CT-gestützte Interventionen, Pneumothorax, Komplikationen, CT-Fluoroskopie

Korrespondierender Autor: Rogits B

Universitätsklinik Magdeburg, Radiologie, Leipziger Strasse 44, 39120 Magdeburg

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