Rofo 2012; 184 - RKSP208_2
DOI: 10.1055/s-0032-1310591

Spezialisierung in der Radiologie – Wie viel brauchen wir? Was ist realistisch? – Muskuloskelettales System

K Wörtler 1
  • 1Technische Universität München, Institut für Röntgendiagnostik, München

Die muskuloskelettale Diagnostik stellt eine der häufigsten Anwendungen der Radiologie dar und nimmt vielerorts einen erheblichen Anteil des täglichen Arbeitspensums ein. Der Radiologe muss im Dialog mit Orthopäden, Unfallchirurgen, Rheumatologen, Onkologen, Internisten und Pädiatern heute über ein umfangreiches Spezialwissen verfügen, um den steigenden Ansprüchen an eine effektive Diagnostik und interventionelle Therapie gerecht zu werden. Insbesondere in der Orthopädie und Unfallchirurgie ist der Anteil radiologischer Diagnosen sehr hoch. Die Radiologie kann ihre Position hier langfristig nur behaupten, wenn dauerhaft unanfechtbare fachliche Kompetenz auf wissenschaftlich aktuellem Stand vorgehalten werden kann. Gleichzeitig besteht die ärztliche Verpflichtung unseren Patienten gegenüber, übertriebene oder ungerichtete Diagnostik und unnötige invasive Maßnahmen zu vermeiden und auch seltene Erkrankungen sicher und ohne Zeitverlust zu diagnostizieren.

Die grundsätzliche Sinnhaftigkeit einer muskuloskelettalen Subspezialisierung innerhalb der Radiologie, wie in USA, Großbritannien und einigen anderen europäischen Ländern längst etabliert, steht sicher außer Frage, da man von Generalisten eine derartige Kompetenz auf radiologischen Teilgebieten kaum erwarten kann. Natürlich macht es nur Sinn, entsprechende Departments an größeren Zentren mit entsprechendem Anforderungsprofil einzuführen, die praktisch als Keimzellen für eine allgemeine Verbesserung der skelettradiologischen Ausbildung dienen können, und zwar für die künftigen Organspezialisten wie auch für die künftigen Allgemeinradiologen. Von der Subspezialisierung können positive Effekte sowohl auf die allgemeine Qualität der radiologischen Leistung als auch auf die Quantität und Qualität der Forschung auf dem Gebiet der muskuloskelettalen Radiologie erwartet werden.

Lernziele:

  • Definition des Teilgebiets

  • Aktuelle Problematik der muskuloskelettalen Radiologie

  • Lösungsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven

Korrespondierender Autor: Wörtler K

Technische Universität München, Institut für Röntgendiagnostik, Ismaninger Strassse 22, D-81675, München

E-Mail: woertler@roe.med.tum.de