Rofo 2012; 184 - RKSP205_2
DOI: 10.1055/s-0032-1310587

Warum Radiologen interventionelle Gefäßmedizin betreiben sollen

HJ Wagner 1
  • 1Institut für Radiologie, Berlin

Die endovaskuläre Therapie gefäßobliterierender und gefäßdilatierender Erkrankungen sollte durch einen Radiologen erfolgen, weil dieser aufgrund seiner Weiterbildung nicht nur die nötige Expertise in der Diagnostik von Gefäßerkrankungen gesammelt hat, sondern weil er im Rahmen der Weiterbildung auch die verschiedenen therapeutischen Verfahren der endovaskulären Rekanalisation erlernt hat. Hinsichtlich der bildgebenden Diagnostik, die vor jede Therapie geschaltet ist, verfügt der Radiologe nicht nur über Expertise im Ultraschall, der computertomographischen Angiographie (CTA), der Magnetresonanzangiographie (MRA) sondern auch in den katheterbasierten angiografischen Verfahren. Die Kenntnis der katheterbasierten Diagnostik transferiert sich dabei in die notwendige Expertise im Umgang mit den Materialien und Techniken, die die Basis für die endovaskuläre Therapie mittels Ballonangioplastie, Stentimplantation, Atherektomie und anderen Verfahren darstellt.

Darüber hinaus ist der Radiologe geschult und speziell trainiert in der Anwendung ionisierender Strahlung, die obligat bei der endovaskulären Therapie erforderlich ist. Der Radiologe besitzt die erforderlichen Kenntnisse, um dosissparende Maßnahmen einsetzen zu können, um die endovaskuläre Therapie nicht nur minimal-invasiv zu gestalten sondern auch hinsichtlich der Exposition mit ionisierender Strahlung zu minimieren.

Wesentliche therapeutische endovaskuläre Verfahren wurden unter maßgeblicher Beteiligung von Radiologen entwickelt bzw. erstmalig eingeführt. Die diagnostische Expertise in allen vaskulären Territorien ermöglicht dem Radiologen den unproblematischen Transfer der endovaskulären Technik von der einen anatomischen Region (beispielsweise Carotis) zur anderen anatomischen Region (beispielsweise Viszeralarterien).

Im geplanten Referat sollen die hier skizzierten Thesen ausführlich dargestellt und begründet werden.

Lernziele:

Die Teilnehmer sollen nach der Veranstaltung verstehen und begründen können, warum Radiolgoen prädestiniert sind interventionelle endovaskuläre Gefäßmedizin zu betreiben.

Korrespondierender Autor: Wagner HJ

Institut für Radiologie, Landsberger Allee 49, 10249 Berlin

E-Mail: joachim.wagner@vivantes.de