Z Geburtshilfe Neonatol 2012; 216 - P40
DOI: 10.1055/s-0032-1309132

Ernährung in der Schwangerschaft – Handlungsempfehlungen des Netzwerks „Gesund ins Leben“ im Nationalen Aktionsplan IN FORM

B Koletzko 1, CP Bauer 2, P Bung 3, M Cremer 4, M Flothkötter 4, C Hellmers 5, M Kersting 6, M Krawinkel 7, H Przyrembel 8, R Rasenack 9, T Schäfer 10, K Vetter 11, U Wahn 12, A Weißenborn 13, A Wöckel 14
  • 1Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Sprecher des Expertenbeirats
  • 2Fachklinik Gaissach
  • 3Gynäkologische Praxisklinik, Bonn, Gastexperte
  • 4aid Infodienst
  • 5Gesellschaft für Hebammenwissenschaft
  • 6Forschungsinstitut für Kinderernährung
  • 7Deutsche Gesellschaft für Ernährung
  • 8ehem. Bundesinstitut für Risikobewertung
  • 9Univ. Freiburg
  • 10Univ. Lübeck
  • 11Nationale Stillkommission
  • 12Humboldt Univ. Berlin
  • 13Bundesinstitut für Risikobewertung
  • 14Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe

Zielsetzung: Das Netzwerk Junge Familie hat sich zum Ziel gesetzt einheitliche Handlungsempfehlungen zur Ernährung in Schwangerschaft, Stillzeit und zur Säuglingsernährung zu entwickeln und zu verbreiten. Durch eine zielgruppengerechte Kommunikation der Handlungsempfehlungen und Vernetzung von Berufsgruppen, die in der Betreuung (werdender) Eltern tätig sind, soll ein Beitrag zur Prävention von Übergewicht so früh wie möglich geleistet werden.

Methodik:

Die Handlungsempfehlungen zur Ernährung in der Schwangerschaft entstanden in einem Konsensprozess auf Grundlage einer Datensammlung, die relevante Publikationen, Meta-Analysen und Leitlinien sowie Empfehlungen und Referenzwerte zur Nährstoffzufuhr relevanter Fachorganisationen und Institutionen erfasste.

Ergebnisse: Folgende Themen wurden für die Verbraucherkommunikation zum Thema Schwangerschaft als relevant extrahiert und gemeinsame Empfehlungen auf Basis der vorgenommenen Datensammlung verabschiedet:

Energie- und Nährstoffbedarf, Ernährungsweise, Supplementation, Schutz vor Infektionen durch Lebensmittel, Genussmittel, Körpergewicht und Gewichtsentwicklung, Bewegung, Arzneimittel, Schwangerschaftsbeschwerden, Vorbereitung auf das Stillen, Empfehlungen zur Allergieprävention.

Diskussion: Berufsgruppen, die in engem Kontakt zu Eltern stehen wie Frauenärzte, Hebammen und Kinderärzte, sind besonders prädestiniert zu einer Lebensstiländerung zu motivieren. Um Verbraucherverunsicherungen vorzubeugen ist es unerlässlich, dass Multiplikatoren einheitliche, wissenschaftlich fundierte und unabhängige Empfehlungen zur Verfügung stehen um diese an die (werdenden) Eltern weiterzugeben.